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1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte für Töchterschulen - S. 88

1873 - Eisenach : Bacmeister
Fongang der Reformation; Carl V. auf die Wartburg bringen, woselbst er zehn Monale in Sicherheit roeilie und anfing die Bibel ins Deutsche zu übersetzen. Erst als er hörte, daß in Wittenberg Unruhen vorfielen, von denen vorauszusehen war, daß sie die Bewegung der Reformation schänden und ihr schaden würden, da verließ Luther sein Versteck — ohne sich um Baun und Acht zu bekümmern — und stellte in Wittenberg die Ruhe wieder her. Hierauf setzte er mit seinem Freuude Melanchthon das gottwohlgefällige Werk der Reformation weiter fort. Da die Schriften Luther's auch vorn ungebildeten Landvolke gierig gelesen, aber nicht verstanden wurden, so kam es, daß die Bauern ihre Wünsche, welche sehr Irdisches betrafen, mit den Anforderungen der wahren christlichen Religion vermischten und verwechselten. Sie erhoben gegen ihre Gutsherren einen Aufruhr, den schrecklichen s. g. Bauernkrieg (1524—1525), der besonders in Schwaben, Franken und am Rhein lobte. Im Zusammenhange damit stand der Unfug Thomas Munzer's. Doch ward man der furchtbaren Bewegung durch Gewalt Herr. Luther hatte sich im äußersten Unwillen, daß mau Gottes und der Religion Sache mit schmählichem Aufruhr verwechsle, gegen die Bauern erhoben: er ermahnte die Fürsten und Herren zu strenger Bestrafung, was denn auch geschah. Trotzdem, daß die Reformation durch solche irdischen Einmengungen getrübt wurde, befestigte sie sich doch immer mehr, zumal da der Kaiser Carl V. durch seine Kriege mit Frankreich beständig in Anspruch genommen war. Luther's Landesherr, der Kurfürst von Sachsen, führte in seinen Landen zuerst die Reformation ein, welche sich bald auch andere evangelische Fürsten zum Muster nahmen. Eine der wichtigsten äußeren Folgen der Reformation war alsbald die, daß der Markgraf Albrecht von Brandenburg i. I. 1525 als Hochmeister des deutschen Ordens lutherisch ward und das Herzogthum Preußen in einen erblichen Besitz verwandelte: erst später — da das Erbe an Brandenburg kam, erschien die ganze Wichtigkeit dieses Schrittes in seiner vollen Bedeutung. Ueber alles dieses erschrocken, traten endlich die katholisch-gebliebenen Fürsten zusammen, um sich über die gegen die Reformation zu ergreifenden Schritte zu berathen. Nun schlossen die evangelischen Städte und Fürsten das s. g. Torgaucr Bündnis; (1526.) Aber der Reichstag zu Speyer vom Jahre 1529*) verbot die weitere Verbreitung der lutherischen Lehre und erklärte Luthern von Neuem in *) Zn diesem Jahre dichtete Lucher das Lied „Eine feste Burg ist unser Gott
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