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1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte für Töchterschulen - S. 92

1873 - Eisenach : Bacmeister
92 Der Passauer Berlrag und der Augsburger Religionsfriede. Geburtsorte) starb, brach (1546) der Lchmalkaldische Krieg aus. Sogleich erklärte der Kaiser die schmalkaldischen Bundesgenossen in die Reichsacht, und diese — uneinig und zu keinem raschen Entschlüsse kommend — gingen auseinander. Der Kurfürst von Sachsen zog in sein Land, dasselbe wieder gegen Moritz von Sachsen einzunehmen; er ward aber darnach (von Carl V. und Moritz) in der Schlacht -ei Mühlberg (1547) geschlagen, gefangen und seiues Kurfürstenthums beraubt, welches nun an Moritz verliehen wurde. Von Diesem stammt das jetzt im Königreich Sachsen regierende Fürstenhaus (s. g. Albertiuische Linie); in den übrigen sächsischen Landen aber herrscht jetzt die s. g. Ernestinische Linie (von dem bei Mühlberg geschlagenen und gesangenen Kurfürsten von Sachsen abstammend). Im folgenden Jahre (1548) gab der Kaiser den Protestanten das s. g. Augsburger Interim, worin er ihnen verschiedene Zugeständnisse machte. Doch erreichte er damit nur theilweise seinen Zweck, dieselben mit sich auszusöhnen; und er mußte es noch gar erleben, daß derselbe Moritz von Sachsen, dem er die Kurwürde gegeben als Lohn für feinen Abfall von der protestantischen Sache, wieder von ihm absiel und ihn (Carl V.) beinahe in Innsbruck gefangen nahm. Hierauf kam es zu dem s. g. Passauer Vertrag (1552), worin den Protestanten schon sehr Vieles und Wichtiges bewilligt wurde. Nachdem sich der Kaiser so mit den Protestanten ausgesöhnt, konnte er den (fünften) Krieg gegen Frankreich (Heinrich Ii.) unternehmen (1552); allein es gelang ihm nicht, Metz wieder zu Deutschland zurückzubringen. Im Jahre 1555 kam denn endlich der Augsburger Religio usfriede zu Stande, welcher die Wünsche der Protestanten ersuüte. Aber der Kaiser Carl V. legte aus Mißmuth im folgenden Jahre (1556) die Regierung nieder und zog sich in das spanische Kloster St. Just zurück, wo er (1558) starb. Sein Nachsolger in Deutschland wurde sein Bruder Ferdinand I. (1556 bis 1564); in Spanien (mit den Niederlanden, Mailand und Neapel-Sicilien) folgte ihm sein Sohn Philipp Ii. (1556—1598). Kaiser Ferdinand I. und sein Sohn und Nachfolger Maximilian Ii. (1564 bis 1576) waren gegen die Protestanten von gemüßigter, Letzterer sogar von fast wohlwollender Gesinnnng. Das Concilium von Trient wurde i. I. 1563 geschlossen; in demselben Jahre kam der s. g. Heidelberger Katechismus zu Stande, das Religionsbnch der Reformisten. Im Jahre 1540 bestätigte der Papst den von dem Spanier Ignatius von Loyola gestifteten Jesuitenorden, welcher mit allen Mitteln sich nicht nur der Verbreitung des Protestantismus entgegen-
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