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1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte für Töchterschulen - S. 101

1873 - Eisenach : Bacmeister
Der dreißigjährige Krieg. 101 b. Von 1648—1789. § 75. Der dreißigjährige Krieg. Auf Kaiser Maximilian Ii. folgte in Deutschland Rudolf Ii. (1576—1612), unter welchem die feindselige Spannung der Katholiken und Protestanten immer höher stieg. Die Gewaltschritte der Ersteren drängten die Letzteren zur s. g. evangelischen Union (1608). Gegen diese schlossen dann wieder die Katholiken die s. g. Liga (1609). Schon im Jahre 1610 kam es zu Streitigkeiten, die aber wieder beigelegt wurden. Den schwachen Kaiser Rudolf, der zum Regieren ganz untüchtig war, zwang sein Bruder Matthias (der nachherige Kaiser),' ihm Ungarn und andere Länder abzutreten; um sich wenigstens Böhmen zu erhalten, gab er den Protestanten daselbst den s. g. Majestütsbrief, worin er ihnen freie Religionsübung gestattete. Schließlich zwangen die deutschen Kurfürsten den Kaiser Rudolf Ii. abzudanken, und Matthias erhielt die Kaiserwurde (1612—1619). Tie Spannung Zwischen Katholiken und Protestanten stieg durch verschiedene Anlässe immer höher: endlich brachte ein verhältnismäßig geringer Umstand (die Schließung zweier protestantischer Kirchen) den Kampf zum Ausbruch. Die böhmischen Protestanten in Prag warfen einige von den katholischen Statthaltern im Statthaltereigebäude zum Fenster hinaus, rissen die Regierung an sich, verjagten die Jesuiten: und es begann der unsäglich traurige dreißigjährige Krieg (1618—1648). Die von kaiserlichen Heeren bedrängten Böhmen riefen nun die protestantische Union zu Hilfe, deren Haupt der junge Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz war; während der schon im Gange befindlichen Feindseligkeiten war Kaiser Matthias gestorben (1619), und die Böhmen erklärten nun seinen Rstchjolger Ferdinand Ii. (1619—1637), den Jesuitenzögling und Erbfeind des evangelischen Glaubens, des böhmischen Thrones verlustig und gaben dem Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz die böhmische Krone, welches verhängnißvolle Anerbieten derselbe (von seiner ehrgeizigen Gemahlin, König Jacob's I. von England Tochter, angetrieben) annahm. Während Friedrich V. durch fein unkluges Benehmen die Herzen der Böhmen entfremdete, gewann Kaiser Ferdinand Ii. den einflußreichen Herzog Maximilian von Baiern (das Haupt der katholischen Liga) für sich, llnverweilt rückte dieser nach Böhmen und fchlug den leichtsinnigen Friedrich V. in der Schlacht am weiften Berge (1620) bei i'rcig so, daß dieser von dieser Zeit an als Flüchtling umherirrte (bis er ltio2 starb). Die protestantische Union löste sich nun auf; nur
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