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1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte für Töchterschulen - S. 103

1873 - Eisenach : Bacmeister
Der dreißigjährige Krieg. 103 siegreiche Schwedenkönig zog nun über Würzburg nach Mainz, dann über Nürnberg an den Sech, erzwang den Uebergang über diesen Fluß (wobei Tilly tödtlich verwundet wurde), ging über Augsburg nach München: überall sahen sich die noch kurz zuvor unterdrückten Protestanten siegreich, die katholische Sache gerieth in den äußersten Nachtheil und der Kaiser war für seine seitherige Stellung in Deutschland besorgt. Da berief Ferdinand Ii. wieder den Wallenstein, der unterdessen von den zusammengepreßten Millionen fürstlich gelebt hatte, wieder zur Bildung eines neuen kaiserlichen Heeres. Bald standen sich Gustav Adolf und Wallenstein bei Nürnberg gegenüber. Vergebens bestürmte der Schwedenkönig Wallenstein's festes Lager, er mußte davon ablassen. Nicht lange daraus kam es in Sachsen zur Schlacht bei Lützen, in welcher zwar Gustav Adolf siel, aber seine zur Rache entstammten Krieger unter der Rührung Bernhards von Weimar den Sieg über Wallenstein davontrugen (1632). Gustav Adolfs Tod fetzte das ganze protestantische Deutschland in Trauer und Bestürzung; die Leitung der schwedisch-deutschen Angelegenheiten bekam nun der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna, welcher dem Herzog Bernhard von Weimar (1633 bis 1639) den Oberbefehl über das Heer ließ. Wallenstein aber — da er merkte, daß man es am kaiserlichen Hofe bereute, ihm so große Macht eingeräumt zu haben — knüpfte mit Frankreich und Schweden verrätherifche Verbindungen an, welche aber entdeckt wurden und feine Ermordung zu Eger (1634) zur Folge hatten. Nachdem Bernhard von Weimar in der Schlacht bei Nördlingen (1634) eine völlige Niederlage erlitten, schloß Sachsen mit dem Kaiser den s. g. Prager Separatfrieden, dem noch andere protestantische Fürsten beitraten. Jetzt schien sich in Deutschland Alles zur längstersehnten Ruhe anzulassen; doch Frankreich, das von Anfang an die Schweden nur heimlich begünstigt hatte (1630—1635), verbündete sich jetzt offen mit ihnen gegen den Kaiser und es folgt nun die letzte Periode des dreißigjährigen Krieges, der s. g. schwedisch - französischdeutsche Krieg (1635 —1648). Frankreich beabsichtigte mit dieser Einmischung nichts Anderes als Habsburgs (des Hauses Oestreich) Macht zu verringern und deutsche Länder am Rhein an sich zu reißen. Dadurch verwandelte sich der Religionskrieg vollends in einen ganz, weltlichen politischen Partei- und Bürgerkrieg. Der schwedische Feldmarschall Bandr stellte in der Schlacht bei Wittstock (1636) die Ehre der schwedischen Waffen wieder her; überall waren die Kaiserlichen im Rückzüge: Ferdinand Ii. starb unter Kriegssorgen (1637). Sein Nachfolger war Ferdinand Iii. (1637—1657).
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