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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 20

1876 - Halle : Anton
20 wen ließ sich Ottokar zu neuer Empörung reizen? — 2v. Wo und wann hat ihn Rudolf besiegt? Was verlor Ottokar in dieser Schlacht? — 21. Welche Länder ließ Rudolf seinem Sohne? — 22. Was that er mit Ottokars übrigen Ländern? Was begründete er damit? — 23. Um welches Land kümmerte sich Rudolf als deutscher König nicht? Welchen Grund gab er selbst dafür an? Erkläre diesen Ausspruch! — 24. Welches Verdienst hat er sich um Deutschland erworben? Wie hat er das gethan? Welchen Ehrennamen hat man ihm deshalb gegeben? (Vergleiche des Dichters Schilderung: Geendet nach langem verderblichen Streit War die kaiserlose, die schreckliche Zeit, Und ein Richter war wieder auf Erden; Nicht blind mehr waltet der eiserne Speer, Nicht fürchtet der Schwache, der Friedliche mehr, Des Mächtigen Beute zu werden.) 25. Welche Eigenschaften zierten Rudolf als Mensch? Erzähle davon' — 26. Wo ist Rudolf gestorben — wo begraben? Was berichtet das folgende Gedicht von seinem Ende? Inwiefern weicht es von dem wirklichen Sachverhalte ab? Auf der Burg zu Germersheim, stark am Geist, am Leibe schwach, Sitzt der greife Kaiser Rudolf, spielend das gewohnte Schach. Und er spricht: „Ihr guten Meister Aerzte, sagt mir ohne Zagen: Wann aus dem zerbrochnen Leib wird der Geist zu Gott getragen?" Und die Meister sprechen: „„Herr, wohl noch heut erscheint die Stunde!"" Freundlich lächelnd spricht der Greis: „Meister, Dank für diese Kunde.* „Auf nach Speier! Auf nach Speier!" ruft er, als das Spiel geendet, „Wo so mancher deutsche Held liegt begraben, fei's vollendet! Blast die Hörner, bringt das Roß, das mich oft zur Schlacht getragen!" Zaudernd stehn die Diener all; doch er ruft: „Folgt ohne Zagen!" Und das Schlachtroß wird gebracht. „Nicht zum Kampf, zum ew'gen Frieden," Spricht er, ,, trage, treuer Freund, jetzt den Herrn, den lebensmüden!" Weinend steht der Diener Schaar, als der Greis auf hohem Rosse, Rechts und links ein Capellan, zieht halb Leich' aus feinem Schlosse. Mancher eilt des Wegs daher, der gehört die bange Sage, Sieht des Helden sterbend Bild und bricht aus in laute Klage. Aber nur von Himmelslust spricht der Greis mit jenen zweien; Lächelnd blickt fein Angesicht, als ritt er zur Lust im Maien. Von dem hohen Dom zu Speier hört man dumpf die Glocken schallen; Ritter, Bürger, zarte Frau'n weinend ihm entgegenwallen. In den hohen Kaifersaal ist er rasch noch eingetreten; Sitzend dort auf goldnem Stuhl hört man für das Volk ihn beten. „Reichet mir den Heilgen Leib!" spricht er dann mit bleichem Munde; Drauf verjüngt sich sein Gesicht um die mitternächt’ge Stunde. Da auf einmal wird der Saal hell von überird'fchem Lichte, Und verschieden sitzt der Held, Himmelsruh' im Angesichte. Glocken dürfen's nicht verkünden, Boten nicht zur Leiche bieten: Alle Herzen längs des Rheins fühlen, daß der Held verschieden.
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