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1. Das Mittelalter - S. 28

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 28 — des trotzigen merowingischen Geschlechtes, bis endlich das fränkische Königthum zuletzt ein Scheinkönigthum wurde, während die Großen des Reiches alle Gemalt an sich rissen. Unter diesen waren die Hansmeier am mächtigsten, denn ihr Hofamt war ein Staatsamt geworden, das von seinem Träger lebenslänglich verwaltet wurde. Jeder der drei Theile des Reiches wurde jetzt von einem besondern Hausmeier beherrscht. 2. Die Wiederherstellung der alten fränkischen Macht ging von den pippinischen Hausmeieru aus. Auf Pippin vou Landen, der dem deutschen Theil des fränkischen Stammes angehörte, folgte Pippin von Heristal, der Beherrscher Austrasiens, welcher durch die Schlacht bei Tertry an der Somme 687 alleiniger Majordomus des Frankenreiches wurde und sich deshalb dux et princeps Francorum nannte. Die Wiederunterwerfung der deutschen Stämme, die während der Thronstreitigkeiten im merowingischen Hause ihre Freiheit erlangt hatten, wurde von Pippin mit Erfolg begonnen und von seinem kräftigen Sohn Karl Martell (der Hammer) siegreich fortgeführt. Das größte Verdienst erwarb sich aber dieser gewaltige Mann als Retter der christlichen Cultur, da er im Osten das Reich gegen den Andrang der heidnischen Friesen unter Ratbod schützte und im Süden die Bekenner des Islam zurückdrängte. Die Araber, welche unter Abderrahman über die Pyrenäen bis an die Loire vorgerückt waren, wurden hier von Karl Martell in der mehrtägigen furchtbaren Schlacht zwischen Tours und Poitiers 732 besiegt. — Auf Karl folgten seine Söhne Karlmann und Pippin, von denen der erste bald zu Gunsten seines Bruders abdankte und sein Leben im Kloster zubrachte. 3. Pippin der Kurze 741 — 768 vollendete die Unterwerfung der deutscheu Stämme mit der Besieguug der alemannischen und bairischen Herzöge. Darauf beschloß Pippin dem merowingischen Schattenkönigthum ein Ende zu machen, um auch dem Namen nach König zu sein. Damit aber die Heiligkeit der Kirche seiner Krone den Glanz verleihe, suchte er die Freundschaft des Papstes und fragte bei diesem an, ob derjenige König sei, welcher nur dem Scheine nach regiere, oder der, welcher die Macht habe? Der Papst Zacharias nahm gern die Gelegenheit wahr eine Königskrone zu verschenken und wünschte auch um seiner Sicherheit willen gegen die Langobarden einen starken weltlichen Schutz, da diese ihn in Rom, das oft-
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