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1. Das Mittelalter - S. 59

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 59 und Demüthigung 25.—27. Januar 1077 wurde der deutsche König durch den Papst vom Banne gelöst. Als Heinrich Iv. nach Deutschland zurückgekehrt war, saud er seinen Schwager Rudolf von Schwaben zum Gegenkönige gewählt. (Sr ermannte sich, setzte die aufständischen Herzöge ab und kämpfte mit feinen Bundesgenossen, dem Böhmenherzog und den deutschen Städten, drei Jahre lang für die Erhaltung seiner Herrschaft. Mit dem Tode Rudolfs von Schwaben in der Schlacht an der Elster 1080 neigte sich das Kriegsglück auf Heinrichs Seite. Der inzwischen wiederum gebannte Kaiser übertrug darauf die Verwaltung des Reiches seinem Schwiegersohn Friedrich von Hohenstaufen, den er mit dem Herzogthum Schwaben belehnt hatte, und rüstete sich zu eiuem Rachezuge nach Italien. Gregor Vii. wurde von den Kaiserlichen drei Jahre lang in der Engelsburg Zu Rom belagert, während Heinrich Iv. aus der Hand des Gegenpapstes Clemens Iii. die Kaiserkrone empfing. Endlich befreite der Normannenherzog Robert Guiscard den standhaft ausharrenden Gregor, der als Flüchtling im Exil zu Salerno starb 1085. In Deutschland, wo der Bürgerkrieg fortgedauert hatte, konnte der nach Rudolfs Tode aufgestellte Gegenkönig Hermann von Luxemburg sich nicht behaupten, da selbst die Sachsen, als sie ihren Anführer Otto von Nordheim durch den Tod verloren hatten, den Frieden wünschten. 3. Heinrich und seine Söhne. Auch nach Gregors Tode führten die Päpste im Geiste des großen Verblichenen den Kampf gegen den Kaiser fort, welcher noch immer unter dem Banne lebte. Heinrichs Iv. ältester Sohn Konrad wurde von der gregorifchen Partei zum Abfall vom Vater aufgereizt und zum Könige von Italien erhoben, aber durch ein deutsches Fürstengericht von der Nachfolge im Reiche ausgeschlossen. Nach Konrads Tode wurde auch der jetzt einzige Sohn Heinrich, der schon zum König gewählt worden war, ein Empörer gegen den Vater. Als die Unterstützung, welche der Kaiser von den Städten erhielt, den Sohn zur Vorsicht mahnte, heuchelte dieser Ergebung; er lockte Heinrich Iv. nach der Burg Böckelheim unweit Bingen, nahm ihn gefangen und nöthigte ihn in Ingelheim zur Abdankung 1105. Der Kaiser entfloh der Haft und kam nach Lüttich, wo er 1106 sechs und fünfzig Jahre alt sein vielgeprüftes Leben beschloß. — Der Haß des Papstes verfolgte sogar den Todten noch, denn
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