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1. Das Mittelalter - S. 83

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 83 — denen sich der Geist des Ritterthums mit dem des Mönchswesens vereinigte, denn neben den drei Mönchsgelübden Armuth, Keuschheit und Gehorsam war auch der Kamps gegen die Ungläubigen und Be-schützung der Pilger geboten. Die Mitglieder zersieleu in Geistliche, Ritter und dienende Brüder. Das Oberhaupt des Ordens war der Großmeister oder Hochmeister. a. Der Hospitaliter- oder Johanniterorden hatte seinen Ursprung in einem Verein von Kaufleuten aus Amalsi in Unteritalien, die unweit des heiligen Grabes ein Hospital für kranke Pilger anlegten 1048, das dem heiligen Johannes geweiht wurde. Nach dem ersten Kreuzzuge gab Raimund Dupuy dem Orden die feste Grundlage. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem Kreuze. Später, nachdem Palästina den Christen verloren gegangen war, siedelten die Johanniter nach Cypern und dann nach Rhodus über (Rhodiserritter). Als die Türken sie hier vertrieben, erhielten die Johanniter von Karl V. 1530 Malta zum Aufenthalt (Malteserritter). b. Der Temzierorden wurde 1119 von neun französischen Rittern gegründet, an deren Spitze Hugo von Payens und Gottfried von St. Omer standen. Den Namen erhielt dieser besonders kriegerische Orden von seiner Wohnung im königlichen Schlosse bei dem salomonischen Tempel („Brüder der Miliz des Tempels"). Ordenskleid weißer Mantel mit rothem Kreuz. Bald gelangten die Tempelherren durch Schenkungen und Vermächtnisse zu großen Reichthümern, erweckten aber dadurch den Neid der Fürsten. Als sie nach dem Verlust des heiligen Landes unter ihrem Großmeister Jacob von Molar) sich in Cypern niedergelassen hatten und dann nach Frankreich übersiedelten, beschloß der geldbedürftige König dieses Landes Philipp Iv. der Schöne den Orden zu vernichten. Er benutzte dazu nachtheilige Gerüchte, welche die Templer beschuldigten, heimliche Muhamedaner und Ketzer zu sein und erwirkte vom Papste Clemens V. die Aushebung des Ordens 1312. Nach Einziehung der in Frankreich liegenden Tempelgüter wurde Jacob von Molay mit andern Mitgliedern des Ordens von Philipp dem Schönen in Paris dem Flammentode überliefert. c. Ueber den Orden der deutscheu Ritter s. § 39. 6*
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