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1. Das Mittelalter - S. 109

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
hatte, daß die deutschen Korporationen in ihrem Stimmrechte beschränkt wurden, wodurch die Gründung der Universität Leipzig herbeigeführt wurde 1409. Da Johannes Hnß die Abschwörung seiner Lehren verweigerte, wurde er trotz des freien Geleites, das ihm Kaiser Sigismund versprochen hatte, dem Feuertode übergeben Juli 1415. Sein Freund Hieronymus von Prag starb ein Jahr später ebenfalls den Märtyrertod. 6. Die Verbrennung Hussens rief unter den Czechen eine stürmische Bewegung hervor, welche bei Wenzels Tode 1419, als Böhmen an den wortbrüchigen Sigismund kam, zu einem furchtbaren Religionskrieg anwuchs. Die Hussiten auch Utraquisten oder Calixtiner genannt, weil sie den Genuß des h. Abendmahles unter beiderlei Gestalt (sub utraque specie) verlangten und deshalb den Kelch als Bnndeszeichen trugen, kämpften unter ihrem kriegskundigen Feldherrn, dem blinden Ziska, gegen die Heere Sigismunds mit fanatischer Wuth und wachsenden Erfolgen. Der Hauptsieg der Hussiten war bei Deutsch-Brod 1422. Erst als diese nach Ziskas Tode in Parteien zerfallen waren, als die gemäßigten Calixtiner sich von den wilden Taboriten geschieden hatten, die alle Satzungen verwarfen, welche aus der h. Schrift nicht buchstäblich zu erweisen waren und sogar dem Communismus huldigten, verlor die Bewegung an Heftigkeit. Die Calixtiner erlangten ans dem seit 1431 versammelten Concil zu Basel durch die sog. Prager Compactm" den Kelch beim Abendmahl und freie Predigt in der Landessprache. — Indessen hatten die Taboriten, geführt von Procop dem Großen und Procop dem Kleinen, ihre verheerenden Züge bis nach Sachsen, Franken, Baiern und Brandenburg hin erstreckt, wurden aber schließlich mit Hilfe der gemäßigten Parteien in der Schlacht bei Prag 1434, wo beide Procope fielen, bezwungen und Böhmen wieder dem Kaiser Sigismund unterworfen. Die Unzufriedenen unter den Taboriten bildeten später die Secte der böhmischen und mährischen Brüder, „arm, bibelfest und friedfertig". 7. Eine wichtige Regierungshandlung des Kaisers Sigismund war die Ernennung des Burggrafen Friedrichs Vi. von Hohen-Zollern zum obersten Verweser und Hauptmann in der Mark Brandenburg. Die Uebertragung der Kurnntrde auf die Hohenzollern geschah auf dem Concil zu Kostnitz 1415-
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