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1. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 20

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 20 — berichtet uns (Sinhctrb, ein Zeitgenosse Karls in feiner „Lebensbefchreibuna Karls des Großen", inbein er erzählt: „Es waren besondere Umstände, die jeben Tag eine Störung des Fnebens verursachen konnten. Die Grenze zwischen uns und den •Sachsen zog sich fast durchaus in der ©bene hin, mit Ausnahme weniger ©ttuen, wo größere Salbungen ober 33ergrütfen eine scharfe Grenzlinie bitbeten. So wollten Totschlag, Raub und Branbstiftungen auf beiben Seiten kein Ende nehmen. Daburch würden die Franken so erbittert, daß sie enblich nicht mehr bloß ihren Schaben heimgeben, fonbern es auch auf offenen Krieg mit den Sachsen ankommen lassen wollten. Der Krieg würde also begonnen und von beiben Seiten mit großer Erbitterung geführt." 2. Karl zog nicht bloß einmal gegen die Sachsen, wie man nach dem Gedichte erwarten könnte, fonbern öfters Warum wohl? Wenn er wieber abgezogen war, empörten sie sich immer von neuem. Auch b(trüber berichtet uns Einharb. Er erzählt: "Dem Könige Karl würde gemelbet, daß die Slaven (Wenden), welche das Land zwischen Saale und Elbe bewohnten, in das Gebiet der ihnen benachbarten Thüringer und Sachsen eingebrochen waren und mehrere Orte mit Raub und Brand verwüstet hatten. Sogleich schickte er ein Heer ab, das mit dem Heerbanne der Sachsen gemeinsam die Vermessenheit der Slaven bestrafen sollte. Als dieses Heer jedoch in sächsisches Gebiet kam, hörte es, daß die Sachsen unter ihrem Herzoge Witt efinb gegen die Franken gerüstet hätten. Das fränkische Heer gab darauf den Zug gegen die Slaven auf und rückte bahin, wo die Sachsen sich versammelt haben sollten. Sie kamen bis zum Berge Süutel, wo sich die Sachsen gelagert hatten. Sie rückten auf dieselben los, die vor ihrem Lager in Schlachtordnung standen. Aber der Kampf fiel übel aus. ©obalb das Treffen begann, würden sie von den Sachsen umringt und fast bis auf den letzten Mann niebergehauen. Als der König die Nachricht von diesem Ereignis erhielt, glaubte er keinen Augenblick zögern zu dürfen. Schleunig bot er fein Heer auf und zog nach Sachsen. Hier berief er alle sächsischen Großen vor sich und forschte nach den Rädelsführern der letzten Empörung. Da nun alle den Wittekind als den Anstifter bezeichneten, ihn aber nicht ausliefern konnten, weil er sich zu den Dänen begeben hatte, so ließ der König von den übrigen, die des Verführers Rate gefolgt hatten, sich 4500 ausliefern, und biefe ließ er zu Verben an der Aller alle an einem Tage enthaupten. Nachdem er so Rache genommen hatte, begab sich der König in das Winterlager nach Diedenhosen, wo er das Weihnachtsfest feierte.“ 3. Db wohl diese Grausamkeit Karls die Sachsen willig gemacht hat? Gewiß nicht; denn allzu große Strenge macht das Übel meist schlimmer. Jenes Blutbad mag das Sachsenvolk erst recht zur Empörung aufgereizt haben. Bestätigung: In der That fand nach dem blutigen Tage von Verden
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