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1. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 34

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 34 — 3. Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Welt! Was gilt's? heut' giebt's 'nen guten Fang!" Er lugt zum Himmelszelt. 4. Er lauscht und streicht sich von der Stirn Das blondgelockte Haar: „Ei doch, was sprengt denn dort herauf Für eine Reiterschar?" 5. Der Staub wallt auf, derhuf- schlag dröhnt. Es naht der Waffen Klang, „Daß Gott, die Herrn verderben mir Den ganzen Vogelfang!" 6. „Ei nun! — Was giebt's?" Es hält der Troß Vorm Herzog plötzlich an, Herr Heinrich tritt hervor und spricht: „Wen sucht ihr Herrn, sagt an." — 7. Da schwenken sie die Fähnlein bunt Und jauchzen: „Unsern Herrn! — Hoch lebe Kaiser Heinrich! — Hoch Des Sachsenlandes Stern!" 8. Dies ruseud knien sie vor ihm hin Und huldigen ihm still Und rufen, als er staunend fragt: „'s ist deutschen Reiches Will!" 9. Da blickt Herr Heinrich tief bewegt Hinauf zum Himmelszelt: „Du gabst mir einen guten Fang, Herr Gott, wie dir's gefällt!" Vogl. _ 1. Heinrich am Vogelherd (Str. 1—3). Im duftenden Waldgrase liegt der Sachsenherzog Heinrich. Vor ihm stehen die aufgespannten Netze. Um ihn regt sich ein frohes, lustiges Leben, die Lerche singt, die Wachtel schlägt, die Nachtigall flötet ihr schmelzendes Lied. Die Morgensonne sendet ihre schrägen Strahlen durch die Kronen der Bäume und läßt am Grase die Tautropfen blinken und glänzen. Auch Heinrichs Herz ist in froher Stimmung. 2. Die Ankunft der Reiter (Str. 4-6). Da dröhnt Hufschlag durch den Wald, und aus der nahen Wald: straße wird eine Reiterschar sichtbar. Der Herzog erhebt sich, um nach dem Begehr der fremden Reiter zu fragen. 3. Die Huldigung (Str. 7—9). Die Fremden erkennen den Sachsenherzog. Sie schwenken die bunten Fähnlein und rufen: „Heil dem König Heinrich, deni Sterne des Sachsenlandes!" Sie teilen ihm mit, daß er zum deutschen Könige gewählt worden sei, und überreichen ihm die Reichskleinodien, nämlich Krone, Mantel, Lanze und Schwert. — Die Besprechung muß folgendes ergänzend hinzufügen: a) Die Huldigung fand bei Quedlinburg am Harze statt, wo Heinrich große Besitzungen hatte. b) Der Anführer der Reiterschar war Eberhard, der Herzog der Franken. Dessen Bruder Konrad I. war bisher deutscher König gewesen. Sterbend hatte dieser den Eberhard gebeten,- die Krone dem mächtigen
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