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1. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 47

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 47 — 3. Die Kaiserglocke, die lange verstummt. Von selber dumpf und langsam summt. Und alle Glocken, groß und klein. Mit vollem Klange fallen ein. 4. Da heißt's in Speier weit und breit: „Der Kaiser ist gestorben heut'! Der Kaiser starb, der Kaiser starb; Weiß keiner, wo der Kaiser starb?" 5. Zu Speier, der alten Kai- serstadt, Da liegt auf goldener Lagerstatt Mit mattem Aug' und matter Hand Der Kaiser Heinrich, der Fünfte genannt. Wir bieten zunächst nur die Strophen 1—4 dar, weil nur diese sich auf Heinrich Iv. beziehen. Besprechung (Vertiefung). a) Die Not des Kaisers. (Strophe 1 u. 2.) Ist es nur mög-lich, daß ein Kaiser in so bitterem Elend sterben kann? In niedriger Hütte liegt er, schlecht ist sein Kleid, hart sein Lager. Er seufzt und klagt, und die Thränen rinnen ihm in den Bart. Hilflos ist er und verlassen von allen Menschen. Niemand ist da, der ihn pflegt, niemand, der ihn tröstet und mit ihm betet. Es hilft ihm nur der bittere Tod. b)' Die Kaiserglocke. (Strophe 3 u. 4.) Jetzt hat der Verlassene den letzten Atemzug gethan. Horch! was klingt da vom Turme herab'? Die große Kaiserglocke, die lange verstummt gewesen ist, sie fängt an langsam und dumpf zu tönen. Wer läutet sie? Von selbst thut sie es, und mit vollem Klange fallen alle anderen Glocken mit ein. Jetzt wissen die Leute in Speier, daß ihr Kaiser gestorben ist, und sie möchten ihn gern in kaiserlichen Ehren begraben, aber sie wissen nicht, wo der Kaiser starb. Ergänzungen. 1. Wer war denn jener unglückliche Kaiser, der so arm, verlassen und hülslos sterben mußte? Ihr sollt es jetzt erfahren. Er hatte denselben Namen, wie der erste sächsische Kaiser — also Heinrich, und weil vor ihm noch zwei andere Kaiser auch diesen Namen geführt hatten, so hieß er Heinrich Iv. Er stammte jedoch nicht wie Heinrich I. aus dem Volksstamme der 6. Die Diener lausen hin und her, Der Kaiser röchelt tief und schwer, Und als der Tod ans Herze kam. Da tönt's aus einmal wundersam. 7. Die kleine Glocke, die lange verstummt, Die Armesünderglocke summt, Und keine Glocke stimmt mit ein. Sie summt so fort und fort allein. 8. Da heißt's in Speier weit und breit, „Wer wird denn wohl gerichtet heut? Wer mag der arme Sünder fein? Sagt an, wo ist der Rabenstein?" Der.
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