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1. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 93

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 93 - werden. Allüberall im Lande wird man jetzt den Kaiser Rudolf rühmen wegen seiner Sorge um den Frieden des Landes und wegen seiner Gerechtigkeit und Strenge gegen die Raubritter. Ergänzungen. 1. Wie in Thüringen, so waren auch anderwärts in Deutschland die Ritter zu Räubern geworden, die das Land in Not und Schrecken brachten. Besonders zahlreich waren Raubburgen an den Ufern größerer Flüsse — an: Rheine und an der Donau — entstanden. Von ihren Burgen aus überblickten die Ritter den Verkehr auf dem Wasser und forderten von den vorüberziehenden Schiffen willkürliche Zölle. Noch heute schauen die Überreste jener Raubschlösser — verwitterte Türme und Mauern — über den Strom und das bewegte Leben auf demselben herab und erinnern uns an die Schrecknisse jener Zeit. Ob wohl Kaiser Rudolf auch dort für Ordnung und Sicherheit gesorgt hat? 2. Wie war es uur möglich, so werdet ihr fragen, daß das Raub-rittertum so um sich greifen konnte? Fürchtete man sich denn so wenig vor der Strenge der Kaiser? Es gab eine Zeit (1254—1273), in welcher das kaiserliche Ansehn so sehr gesunken war, daß kein deutscher Fürst die Krone haben mochte. Ausländer führten den Kaisertitel, erlangten aber keine Geltung und kümmerten sich nicht um Deutschland. Jeder that, was ihm gut dünkte, die Gesetze wurden nicht beachtet, und Raub und Gewaltthat galt als Vorrecht des Stärkeren. Das war die traurige Zeit des Faustrechtes, welcher erst durch Rudolf von Habsburg ein Ende gemacht wurde. Von der Krönung dieses Kaisers sollt ihr in folgendem erfahren. 2. Einheit. Kaiser Rudolfs Krönungsfest. Ziel: Wie Kaiser Rudolf zu Aachen sein Krönungsmahl feiert. I. Analyse. 1. Der Ort des Festes. Aachen liegt westlich von Köln zwischen Rhein und Maas. Die Stadt ist uns bekannt aus der Geschichte Karls des Großen. Jener Kaiser weilte daselbst mit großer Vorliebe, ließ sich dort auch eine schöne kaiserliche Pfalz bauen und ist im Dome zu Aachen beigesetzt wordeu. — Da mag der neue Kaiser Rudolf während seines dortigen Aufenthalts in jenem alten Kaiserschlosse gewohnt und in dessen Saale sein Krönungsmahl veranstaltet haben. 2. Die Teilnehmer am Feste. Wer mochte wohl teilnehmen an jenem Krönungsmahle? — Gewiß waren es die deutschen Fürsten und Erzbischöfe, die ihn ja erst zum Kaiser gewählt hatten (Deutschland — ein Wahlreich, wie wir aus der Geschichte Heinrich I. und Otto I. wissen). Aber auch viele edle Ritter, die dem neuen Kaiser befreundet oder bekannt waren, mochten mit an der kaiserlichen Tafel sitzen und ihnen zur Seite reichgeschmückte Frauen, die Kaiserin und viele Edelfrauen. 3. Verlauf des Festes. Wie mag es bei dem Feste zuge-
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