Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 147

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 147 — Vom übereifrigen Studieren war derselbe krank geworden. In dieser schweren und gefährlichen Krankheit besuchte ihn ein alter Priester. Dieser sprach ihm tröstlich zu: „Mein Lieber, seid getrost, ihr werdet dieses Lagers nicht sterben, unser Gott wird noch einen großen Mann aus euch machen, der viele Leute trösten wird. Denn wen Gott lieb hat, und daraus er etwas Seliges ziehen will, dem legt er zeitlich das heilige Kreuz auf, in welcher Kreuzschulen geduldige Leute viel lernen." (Todesgedanken Luthers.) Der alte Priester hatte ein prophetisches Wort gesprochen. Nach dem Willen des Vaters sollte sich der strebsame Jüngling zum Rechtsgelehrten ausbilden, damit er sich später der unschuldig Verurteilten recht annehmen könne; Martin selbst freilich wäre an? liebsten Geistlicher geworden, denn er gedachte dadurch den zornigen Gott mit sich zu versöhnen. Zusammenfassung: Erzählt nun, welche Schulen Luther durchlaufen hat. Gedankengang: 1. Luther auf der lateinischen Schule zu Magdeburg. Unterricht bei den Nullbrüdern, Beschaffung des Unterhaltes durch Chorsingen und Singumgänge, der sonderbare Bettelmönch, 2. auf der lateinischen Schule zu Eisenach. Bei armen Verwandten, Umzüge in der Stadt, Lehrer Trebonius, der hohe Schulbesuch, die lateinische Festrede, im Hause der frommen Frau Kotta, 3. aus der Hochschule zu Erfurt. Wohlstand der Eltern, Vorlesungen in der Weltweisheit bei Trutvetter, Disputationen, lateinische Bibel in der Bibliothek, zwei Prüfungen: Bakkalaureus, Magister der Weltmeisheit, Trost in der Krankheit. Ethische Beurteilung: Nun könnt ihr die Frage genau beantworten: Inwiefern zeigte Luther fchon als Knabe, daß er ein großer Mann werden sollte? In seinem Jugendleben legte er wirklich schon Proben seiner Klugheit ab. Mit den Eltern führte er verständige Reden, in der Schule gab er kluge Antworten, in Eisenach war er der beste lateinische Redner, in Erfurt führte er geistesschars und schlagfertig gelehrten Streit (Disputationen), immer bestand er seine Prüfungen glänzend. Schon damals wurde er seiner Klugheit wegen allgemein bewundert. L>eine Lehrer (Trebonius und Trutvetter) spendeten ihm volles Lob, die Studenten nannten ihn den „gelehrten Denker", der greise Priester ahnt^in ihm schon den „großen Mann". Auch seine Frömmigkeit zeigte er schon. Wie andächtig sang er in der Kirche die „feinen Lieder" und vor den Häuseru den Brotreigen! Wie fleißig betete er! Wie kindlich fromm bat er Gott um eine lateinische Bibel! Auch auf der Hochschule fing er alle Morgen sein Lernen mit herzlichem Gebete und Kirchqehen an. Sein Sprichwort war: „Fleißig gebetet ist über die Hälfte studiert." Und wie fleißig und eifrig lernte er in den Schulen! Er lernte^ lateinische Gebete (Pater noster) und Lieder, las die Büch r lateinischer Redner, Dichter und Geschichtschreiber und hielt dann selbst 10*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer