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1. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 149

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 149 — Denken. Da hielten Lehrer (Professoren) Vorträge oder Vorlesungen. Die erwachsenen Schüler (Studenten) hörten zu, übten sich durch angestellten gelehrten Streit (Disputationen) im scharfen, richtigen Denken, wiederholten das Gelernte fleißig und machten dann die Prüfungen, die Bakkalaureus- und Magisterprüfung. Durch fortgesetztes Studium konnte man dann Geistlicher (Theolog), Rechtsgelehrter (Jurist, Advokat) oder Arzt werden. — Hochschule oder Universität. Von der einfachsten bis zur höchsten Schule hat sich der arme Bergmannsknabe glücklich emporgearbeitet. Wohl keiner seiner armen Genossen von Magdeburg und Eisenach hat sich zu solcher Kraft und Tüchtigkeit emporgehoben. Mancher von ihnen mag zum Handwerk des Vaters zurückgekehrt und mancher von Schule zu Schule unter Bettelei umhergezogen sein. Viele solcher umherschweifenden Schüler haben gewiß kein Latein gelernt, sie sind in der fremden Stadt verwildert, verdorben, wohl gar untergegangen. — Fahrende Schüler. Spruch: Ps. 119, 9. Frage: „Wie wird ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen?" Antwort! „Wenn er sich hält nach Deinen Worten." 2. Wie hat sich mit Martins Kraft auch sein Mut entwickelt? In seinen Knabenjahren erfuhr Martin viel Leid und Weh. Die bittre Armut des Elternhauses, die harte Zucht der Schule, die beständigen Drohungen der Kirche, die Not in der fremden Stadt! Hunger, Frost und Hartherzigkeit mancher Menschen — das alles drückte ihn tief nieder, machte ihn schüchtern, ernst und still. Ganz anders gestaltete sich das Leben in seinem Jünglingsalter. Im Kottaschen Hause erfuhr er nicht mehr bittern Mangel, sondern reichliche Pflege, nicht mehr rauhe Begegnung, sondern liebreiche Behandlung. Er brauchte nicht mehr bettelnd vor den Thüren zu singen, Musik und Gesang wurden hier im Hause gepflegt. Er hörte keine rauhen Scheltworte mehr; sondern lernte in der vornehmen Familie feinen Umgang und gute Sitte. In der Schule traf ihn kein Tadel, keine harte Strafe mehr; sondern Lob, Auszeichnung und Bewunderung ermunterten ihn. Da wich die jugendliche Schüchternheit dem erwachenden Mute. Er wurde ein hurtiger, fröhlicher Geselle. Zusammenfassung: Armut, Strenge, Drohungen und Not machten ihn furchtsam und ernst, Liebe, Güte und Freundlichkeit stimmten ihn heiter und fröhlich. 3. In unsrer Geschichte wird kein Wort vom lieben Gott erzählt, und doch ist er eigentlich die Hauptperson darin. Was hat er alles an Martin gethan? Gott ließ ihn in Armut geboren werden, damit er bescheiden und demütig werde. Gott gab ihm fromme und strenge Eltern, damit er selbst streng auf die heiligen zehn Gebote achten lerne. Gott schickte ihm viel Arbeit und Sorge, damit er einst noch größere Arbeit und Sorge ertragen könne. Gott ließ ihn die Hartherzigkeit und Unbeständigkeit der Menschen erfahren, damit er sich allein auf ihn verlasse
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