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1. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 274

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 274 — Erwartung: Sie kann ihn ermuntern und aufheitern. Sie wird auch seine Streitigkeiten mit den Gelehrten verfolgen und prüfen, welche von den Parteien recht hat. Bestätigung: Als Luther einmal recht trübsinnig war, trat Frau Käthe ganz schwarz gekleidet bei ihm ein. Er fragte, um wen sie trauere. „Seht, Herr Doktor," antwortete sie, „unser lieber Herrgott ist gestorben, darum traure ich." „Ja, liebe Käthe," sagte der Hausherr, „that ich doch, als wäre kein Gott im Himmel mehr." Nun ward er ganz froh. Als Luther mit Erasmus in Streit geriet, äußerte sie: „Der Erasmus muß eine recht giftige Kröte sein." d) Was wird Frau Käthe thun, wenn ihrem Herrn Gefahr droht, z. B. bei einer bevorstehenden Reise? Erwartung: Sie wird ihn von der Reise zurückzuhalten suchen, ihn an Weib und Kinder erinnern, vielleicht gar weinen, wenn er nicht zu Hause bleibt. Bestätigung: Als Luther zu seines Freundes Spalatin Hochzeit in Herzog Georgs Land reisen wollte, ließ ihn Frau Käthe nicht fort, weil sie gehört hatte, daß etliche Adlige aus dem Herzogtume Sachsen an ihrem Gemahl die Reichsacht vollziehen wollten. „Dies ist die Ursache — entschuldigte er sich, „daß ich durch die Thränen meiner Käthe zurückgehalten werde zu kommen, da sie glaubt, ihr werdet nichts weniger verlangen als meine Gefahr." Zusammenfassung: Welche Tugenden lernt ihr anfrau Käthe kennen? Geschäftigkeit, Frömmigkeit, Liebe zu Luther. Sie ist eine Martha und Maria zugleich. 3. Auch Kinder hatte Luther. Wie denkt ihr euch das Leben der Eltern mit den Kindern? a) am Tische? Erwartung: Die ganze Familie sitzt am Tische. Zuerst wird das Tischgebet gesprochen, und dann ergötzt man sich an den aus- getrageueu Speisen. Der Doktor würzt das Mahl durch seine holdseligen Reden wie in Jena. Gewiß berichtet er aus seinem bewegten Leben. Wir wissen schon, wie er am Tische z. B. die Unterredung mit dem Kardinal Cajetan erzählt hat. Wie aufmerksam werden alle zuhören. Zum Schlüsse erheben sich alle und sprechen das Dankgebet. Y v Bestätigung: An dem Tische des Professors fanden nach der Sitte jener Zeit auch einige arme Studenten Platz. Einer derselben schrieb Luthers „Tischreden" gewöhnlich nach der Mahlzeit nieder und veröffentlichte sie später. Dieser Tischgenosse *) entwirft uns ein anschauliches Bild von den Tischgesprächen Luthers: „Wenn er wollte Rede abgewinnen, pflegte er einen Anwurf zu thun: Was hört man Neues? Die erste Vermahnung ließen wir vorübergehen. Wenn er wieder anhielt: Ihr Herren, was Neues im Lande? da fingen die Alten am -») Mathesius, später Prediger in Joachimsthal und erster Biograph Luthers.
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