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1. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 275

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 275 — Tische an zu reden. Oftmals legte man gute Fragen ein aus der Schrift, die löset er fein rund und kurz auf. Oftmals kamen angesehene Leute von der Universität, auch von fremden Orten an den Tisch, da fielen sehr schöne Reden und Geschichten." Auch Reime und Sprichwörter, die heute noch unter dem Volke leben, ersann er dabei, wie: „Iß, was gar ist; trink, was klar ist; sprich, was wahr ist." Oder: „Schweig, leid, meid und vertrag; dein' Not niemand klag; an Gott nicht verzag; dein' Hilfe kommt alle Tag." b) am Abend? Erwartung: Im Sommer hält man sich gewiß im großen Garten auf. Man pflanzt und begießt die Blumen, man bewundert die reiche Blütenpracht oder Fruchtfülle des alten Birnbaumes oder man lauscht dem Gesänge der Vögel, die immer noch in den Mauerritzen nisten, bis die sinkende Nacht dem Spiel, Scherz und Ernst ein Ende macht. Im Winter sitzt die ganze Familie am großen, warmen Kamin. Der Hausherr spielt die Laute und fingt vor, und die Mutter mit der Kinderfchar fingt nach, ober der Doktor erklärt ein Stück aus dem kleinen Katechismus, und die andern lernen es auswendig. Bestätigung: Wie thätig Luther auch im Garten war, ersehen wir aus der Einladung, die er einmal an Spalatin richtete: „Ich habe den Garten bepflanzt und den Brunnen gebaut und beides mit gutem Glück. Komm zu mir, und du sollst mit Lilien und Rosen bekränzt werden." Wie gern er sich an Winterabenden mit seinen Kindern freute, zeigt eine Veranstaltung der Weihnachtsfeier in feiner Familie. Er dichtete für feine Kinderfchar das Lied: „Vom Himmel hoch, da komm' ich her" —. Am h. Abende trat dann ein als Engel verkleideter Student ein und fang es mit schöner Stimme den Kindern vor. Welch' eine Freude! (Abbildung: Luther am Christabende im Kreise feiner Familie. Hierbei lernen die Schüler auch Luthers Kinder kennen, es ist der 10jährige Hans, die 7jährige Magdalene, der 5jährige Martin, der 3jährige Paul und die 2jährige Margarete, ebenso auch die Muhme Lene, eine Schwester von Käthes Vater, die traute Großmutter im Wittenberger Pfarrhaufe.) c) in der Ferne? Erw artung: Luther war oft auf Reifen. Da wird er gern an feine Lieben daheim denken, und da er nicht mit ihnen sprechen kann, ihnen Briefe schreiben. Die ängstliche Frau Doktorin wird er ermuntern, sich ja nicht zu sorgen. Die Kinder wird er ermahnen, der Mutter und der alten guten Tante folgfam zu fein. Bestätigung: An fein Weib schrieb er gar manchen Brief. (Beispiele hierzu siehe die Darbietung der folgenden Präparation, S. 283 u. 284.) An seinen Sohn Hans schrieb er von Koburg aus. In welcher Form wird der Brief abgefaßt fein, da Hans damals erst 4 Jahr alt war? 18*
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