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1. Das Altertum - S. 70

1893 - Leipzig : Dürr
— 70 — Trieren (Dreirudrer). Nachdem die Verstärkung eingetroffen war, setzte sich das ionische Heer gegen Sardes in Bewegung. Diese Hauptstadt des alten Lydiens und jetzige Hauptstadt Kleinasiens zu erobern, schien Aristagoras das Wichtigste. Doch blieb er selbst in Milet zurück. Die Stadt konnte dem plötzlichen Ansturme nicht widerstehen, sie ergab sich den Ioniern, nur Artaphernes behauptete sich mit der Besatzung in der festen Burg. Da zündete ein ionischer Soldat ein Haus an, und in kurzem brannte die ganze, aus leichten Rohrbauten bestehende Stadt nieder. Da Sardes als heilige Stadt galt, so entflammte dieser Brand den Haß der Lydier und Perser auf das höchste; von allen Seiten sahen sich die Ionier angegriffen. Sie zogen sich erst in die Berge zurück, und dann traten sie den Rückweg an. Aber bei Ephesos wurden sie von einem großen Perserheere erreicht, das aus dem Innern Asiens herangekommen und ihnen nachgeeilt war. Sie wurden vollständig geschlagen. Die Folge war, daß sich das ionische Heer auflöste, die meisten kehrten in ihre Städte zurück, und auch die Athener segelten heimwärts; dagegen hielten die Eretrier bei den Ioniern aus. Diese setzten ihre Hoffnung nun auf die Flotte, und in der That gelang es ihnen, mit Hilfe derselben die Städte an der thrakischen Küste und die vom eigentlichen Jonien südlich gelegenen karischen Städte den Persern abtrünnig zu machen. Allein auch die Perser waren nicht müßig. Ihre Landheere eroberten mehrere Städte am Hellespont zurück und bedrohten schon die ionischen Städte. Da wurde Aristagoras so kleinmütig, daß er Milet verließ. Mit einer Schar Auswanderungslustiger zog er nach Thrakien, um sich dort anzusiedeln, allein er wurde im Kampfe mit den wilden thrakischen Völkerschaften erschlagen. Dies geschah im Jahre 498. Unterdessen hatte Histiäos den König immer von neuem bestürmt, ihn nach Jonien zu schicken, damit er an der Niederwerfung des Aufstandes teilnehmen könne, und endlich hatte er es durchgesetzt. Als er aber nach Sardes kam, beschuldigte ihn Artaphernes geradezu verräterischer Umtriebe. „Die Sandale ward von dir genäht, die sich Aristagoras untergebunden," soll er zu ihm gesagt haben. Histiäos suhlte sich nicht sicher und versuchte in Milet, das von den Persern belagert wurde, einzudringen, allein die Milesier trauten ihm nicht und ließen ihn nicht ein. Darauf ging er nach Mitylene auf Lesbos, wußte sich einige Schiffe zu verschaffen und führte nun Krieg auf eigene Hand, wobei er freilich hauptsächlich aus Seeraub angewiesen war. Das war alles, was er für die Ionier that. Als diese sich von den persischen Heeren auf das höchste bedrängt sahen, so daß sie sich auf die Verteidigung innerhalb ihrer Stadtmauern beschränken mußten, beschlossen
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