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1. Das Altertum - S. 114

1893 - Leipzig : Dürr
— 114 — stritten und auf der Straße aufsuchte. Er bemühte sich, in jebent die besten Anlagen zu wecken, die in ihm schlummerten. Darum waren auch feine Schüler an Staub und Charakter sehr verschieben. Daß Alkibiabes sich eine Zeit lang eng an ihn anschloß, ist schon erwähnt worben, aber auch Kritias war in früherer Zeit, ehe er durch seinen politischen Ehrgeiz verborben würde, sein Schüler. Ein anberer war Tenophon. Dieser ist bekannt und berühmt geworben durch den Zug der Zehntausend den er selbst in einem Buche „Anabasis" (b. i. das Aufsteigen) beschrieben hat. Der persische Prinz Cyrus, den wir schon als Oberstatthalter von Kleinasien kennen gelernt haben, empörte sich nach dem Tode seines Vaters Darius Tl. gegen seinen älteren Bruder Arta-xerxes Ii., und führte von Kleinasien aus ein Heer gegen ihn. In biesem Heere besanben sich 13 000 griechische Sölbner unter Anführung eines Spartaners Klearchos. Bei Kunaxa in der Nähe von Babylon kam es zur Schlacht. Cyrus fiel, feine persischen Truppen flohen, nur die griechischen Sölbner, von benen noch 10 000 übrig waren, ergaben sich nicht, sonbern traten, ohne daß das persische königliche Heeres Hinbern konnte, den Rückweg an. Auch nachbem der neue Ober-statthalter von Kleinasien, Tissaphernes, auf hinterlistige Weise Klearchos und 24 Hauptleute an sich gelockt und ermorbet hatte, ergab sich die tapfere Schar nicht, sie erwählte anbere Führer, und unter biefeit war es befonbers Lenophon, der sich in der Folge große Ver-bienste um die Heimkehrenben erwarb und sie glücklich an die Küste von Kleinasien brachte. Der berühmteste Schüler des Sokrates war Platon. Er stammte aus einem angesehenen attischen Geschlechte und war außerordentlich begabt, Dichter und Philosoph zugleich. Währenb Sokrates nichts ausschrieb, weil er die Weisheit nicht in Tierhäute, sonbern in die Herzen der Menschen eingraben wollte, verfaßte Platon Werke über den Staat, die Gesetzgebung, und eine große Anzahl von Gesprächen (Dialogen), in benen er seinen Lehrer in all der Ruhe, Weisheit und Güte auftreten läßt, die er an ihm bewunberte. Eins dieser Gespräche „das Gastmahl" führt Sokrates im heiteren und boch finnigen Verkehr mit feinen Freunben vor. Nach Sokrates Tode trat Platon selbst als Lehrer der Philosophie auf, man nannte feine Schule die Akabemic, weil er feine Schüler in den schattigen Laubgängen (Akabemieen), die ein Gymnasium vor der Stadt umgaben, unterrichtete. Wieberholt besuchte er Unteritalien, wo der große Weltweise Pythagoras einen Bunb der Tugenb und Weisheit begrünbet hatte, und Sicilien. Der Tyrann von Syrakus Dionysios I. zog ihn an feinen Hof und suchte Rat und Belehrung bei ihm, konnte aber die freimütigen Er-
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