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1. Das Altertum - S. 161

1893 - Leipzig : Dürr
— 161 — wenn er dies nicht vermöge, in die Gefangenschaft zurückzukehren. Regulus bewies sich als echten Römer. Da er die Schwäche Karthagos kannte, so riet er dem Senate, den Krieg fortzusetzen, kehrte in die Gefangenschaft zurück und ist in der Fremde gestorben. Seine Gattin machte sich eines schweren Verbrechens schuldig. Der Senat hatte ihr zwei gefangene vornehme Karthager überlassen, damit sie ihren Gemahl mit denselben auslöse. Die karthagische Regierung ging aber nicht daraus ein, und nun marterte die erbitterte Frau ihre Gefangenen auf das schändlichste. Sie sperrte sie in einen engen, eisernen Käsig und ließ sie Durst und alles Ungemach leiden, bis der eine starb und der Senat einschritt. Ilm sich zu entschuldigen, verbreitete sie das Gerücht, ihr Gemahl sei von den Karthagern auf grausame Weise zu Tode gemartert worden. Die letzte wichtige Besitzung der Karthager auf Sieilieu war die stark befestigte Seestadt Lilybäum im Südwesten der Insel. Die Römer belagerten die Festung mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln, aber ihre hölzernen Türme, ihre Mauerbrecher, ihre Wurfgeschosse: Katapulten und Batisten, wurden von den Feinden in Brand gesteckt, und immer mußten sie von neuem beginnen. Noch hoffnungsloser wurde ihre Lage, als der karthagische Feldherr Hamilkar Barkas (der Blitz) landete und erst den Berg Heirkte bei Panormns, dann die hochgelegene Stadt und Festung Eryx bei Drepanum besetzte, ohne daß die Römer es hindern konnten. Er beherrschte von seiner Felsenburg aus einen großen Teil der Westküste, machte plündernd und verheerend immer weitere Streifzüge in das Innere der Insel und entriß den Römern ein Gebiet nach dem anderen. Reun Jahre waren über dem Kampfe um Lilybäum vergangen. Die Römer sahen ein, daß sie ohne eine Flotte nichts ausrichten konnten, denn vom Meere her erhielt Hamilkar stets neue Zusuhr. Aber sie hatten keine Flotte mehr, und der Staatsschatz war erschöpft. Da zeigte sich die römische Vaterlandsliebe im schönsten Lichte. Die Kaufleute gaben ihre Schiffe her und ließen sie in Kriegsschiffe umwandeln. So brachten die Römer eine Flotte von 200 Fünsdeckern zusammen, über die der Konsul Lutatius Catulus den Oberbefehl erhielt. Mit der größten Sorgfalt wählte er die Schiffsmannschaft aus und übte sie durch Küstenfahrten, bis er ihrer ganz sicher war. Der glänzende Seesieg bei den Ägatischen Inseln im Jahre 241 war der Lohn seiner Tapferkeit. Damit wurden die Römer die Herren der Westküste, Hamilkar mußte Sieilieu verlassen, und die Karthager baten um Frieden. Er wurde ihnen gewährt, aber sie mußten auf Sieilieu verzichten und 3200 Talente Kriegskosten bezahlen (lö1^ Millionen Pfalz, Geschichte. I. 11
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