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1. Das Altertum - S. 167

1893 - Leipzig : Dürr
— 167 — getümmel, aber der plebejische Konsul Terentius Varro entkommt. 70000 Römer und latinische Bundesgenossen fanden in dieser furchtbaren Schlacht ihren Tod, die übrigen wurden versprengt. Die Nachricht von dem entsetzlichen Unglück erfüllte Rom mit Trauer und Schrecken, der Angstruf „Hannibal est ante portas“ ging von Mund zu Munde, sobald irgend eine Maßregel getroffen oder ein Bote im Senat empfangen wurde. Nur der Senat felbst zagte nicht. Mit unerbittlicher Strenge hielt er die Ordnung in der Stadt aufrecht, mit edler Selbstverleugnung ging er in feierlichem Aufzuge dem plebejischen Konsul entgegen, der sich durch die Flucht gerettet hatte, und dankte ihm, daß er an der Sache des Vaterlandes nicht verzweifle; ohne Zeitverlust wurden die Truppen zusammengezogen und 8000 Sklaven zur Ergänzung der Legionen gekauft, aber die Gefangenen löste der Senat nicht aus, obgleich Hannibal selbst es wünschte. Die Folge war, daß dieser es nicht wagte, Rom anzugreifen, und daß auch die Bundesgenossen zum größten Teil treu blieben oder wenigstens, nachdem die erste Bestürzung und Aufregung vorüber war, die mit Hannibal angeknüpften Beziehungen wieder aufhoben und unter Roms Schutz zurückkehrten. Hannibal führte fein Heer nach dem reichen Campanien und überwinterte in Capua, aber dies ward ihm verhängnisvoll. Seine Söldner-scharen fanden Gefallen an weichlichen Genüffen und entwöhnten sich des Kampfes, während die Römer alle Strapazen übernahmen und alles opferten, um das Vaterland zu retten. Unter ihrem neuen Feldherrn , dem Prätor Claudius Marcellus, erstarkten die römischen Legionen so, daß sie schon im nächsten Frühjahr (215) bei Nola dem gefürchteten Karthager erfolgreich Widerstand zu leisten vermochten; damit war freilich noch nicht viel gewonnen, vielmehr waren die nächsten Jahre recht eigentlich die Zeit schweren Ringens. Hannibal vernichtete wiederholt ganze römische Legionen, und als nach Hieros Tode Syrakus zu ihm übertrat, ward er der Herr Sieiliens. Die Römer wußten, daß darin die größte Gefahr für sie selbst lag und suchten deshalb Hannibal den Besitz der Insel mit allen Kräften streitig zu machen. Marcellus, das „Schwert Roms", belagerte Syrakus. Hier fand er einen ganz unerwarteten Widerstand an den Maschinen des Mathematikers und Mechanikers Archimedes, der jede Annäherung der feindlichen Flotte an die Mauern der Stadt durch seine Vorkehrungen verhinderte. Wenn auch manches, was von ihm erzählt wird, Übertreibung und Sage ist, so ist doch gewiß, daß sich die Römer vor ihm fürchteten und sich schon eiligst zurückzogen, wenn eine Latte über die Mauern hervorragte. Mit gewaltigen Hebeln soll er riesengroße Steine und Bleistücke gegen die Schiffe geschleudert, die nächsten mit Haken gefaßt,
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