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1. Das Altertum - S. 195

1893 - Leipzig : Dürr
— 195 — Oberbefehl zu entreißen. Er aber ließ sich nicht irre machen, sondern behauptete sich mit unerschütterlicher Ruhe in seiner Stellung. Sein Heer verstärkte er durch den Zuzug derer, die von seiner Freigebigkeit Gewinn und von seinem Feldherrntalente den Sieg erwarteten; das Geld nahm er, wo er es sand; selbst die Tempelschätze in Delphi mußten ihm ausgeliefert werden. Athen wurde nach langer, schwieriger Belagerung erobert und den beutegierigen Soldaten zur Plünderung überlassen. Sulla schlug die Feldherrn des Mithridates in zwei großen Schlachten und hatte dabei die Genugthuung, daß ein römisches Heer, das unter Anführung eines Konsuls aus der Volkspartei nach Griechenland kam, um ihn zu verdrängen, ihn nicht anzugreifen wagte. Im Vertrauen auf fein Glück, das ihm bis jetzt treu geblieben war, beschloß er, nach Asien überzusetzen. Ehe er aber dahin abging, ließ ihm Mithridates durch eine Gesandtschaft unbedingte Unterwerfung anbieten. Der Tyrann hatte sich durch Erpressungen, Hinrichtungen und Mißhandlungen aller Art verhaßt gemacht und war außerdem durch die römische Flotte, welche die Inseln und Küsten beherrschte, sehr bedrängt worden. Als nun gar das von Rom aus gesandte demokratische Heer in Kleinasien erschien und ihn von Ort zu Ort trieb, unterwarf er sich dem aristokratischen Feldherrn, von dem er günstigere Bedingungen zu erhalten hoffte. Sulla kam also schon als Sieger nach Kleinasien. Das römische Heer, welches ihm dort die Früchte seines Ruhmes hatte entreißen sollen, ging freiwillig zu ihm über, und der Führer desselben, Fimbria, stürzte sich in sein eigenes Schwert, Sulla aber ging nach Ephesus, wo er über die abtrünnigen Völker Gericht hielt. Dem König Mithridates wurde sein Reich Poutus gelassen, alle Eroberungen jedoch mußte er herausgeben und außerdem noch eine ungeheuere Summe (15 Millionen Mark nach unserem Gelde) Kriegskosten bezahlen. Alle die abgefallenen Städte in Griechenland und Kleinasien hatten ebenfalls einen schweren Tribut zu entrichten, das Heer aber und die treugebliebenen Städte wurden reichlich belohnt. So wurde der Friede geschlossen im Jahr 84. Nrnt kehrte Sulla, der „Glückliche", nach Italien zurück. Er landete mit einem ihm unbedingt ergebenen Heere von 40000 Mann in Brundusium (Brindisi). Der demokratischen Partei fehlte Zucht, Ordnung und Zusammenhang. Einna, der mit einem schnell zusammengerafften Heere nach der Ostküste ging, um den Gegner auszuhalten, wurde in Ancona von seinen eigenen Soldaten erschlagen. Sulla zog ungehindert durch Apulien und über die Apenninen nach Campanien, während seine Freunde, vor allem Cnejus (Guejus) Pompejus, für ihn Etrurien besetzten. Die Heere, 13*
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