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1. Die neue Zeit - S. 121

1895 - Leipzig : Dürr
— 121 — würdigerweise entflohen die Jesuiten, welche den Verschworenen die Beichte abgenommen und das Abendmahl gereicht hatten, zu gleicher Zeit aus London. Dies lenkte den Verdacht auf den in der Hauptstadt wohnenden Jesuiteu-Provinzial, er wurde festgenommen und nach langer Untersuchung hingerichtet. Das Parlament aber beschloß, von den Katholiken den Treueid zu fordern, d. h. sie mußten schwören, daß sie sich durch kein päpstliches Gebot zur Untreue gegen den König verführen lassen wollten, und auch dann noch blieb ihnen der Aufenthalt in London selbst untersagt und die Fähigkeit, ein öffentliches Amt zu bekleiden, abgesprochen. Wer den Eid nicht leistete, wurde mit Gefängnis auf Lebenszeit, ja mit dem Tode bestraft. Im Grunde seines Herzens war Jakob der katholischen Lehre nicht ^u sehr abgeneigt. Dies zeigte sich deutlich darin, daß er seinen ^ohn Karl am liebsten mit einer spanischen Prinzessin vermählt hätte. Aus Rücksicht auf Spanien und Österreich unterstützte er seinen Schwiegersohn, den Böhmenkönig Friedrich V., lange so gut wie gar nicht. Als sich aber die Unterhandlungen mit dem spanischen Hose zerschlugen, ergriff er entschiedenere Maßregeln zur Wiedereinsetzung Friedrichs in der Pfalz und verwickelte England in einen Krieg mit Spanien. Er starb 1625, wenig betrauert von feinem Volke, das mit feiner Regierung sehr unzufrieden gewesen war. 2. Karl I. (1625—1649). Karl, der Sohn und Nachfolger Jakobs I., unterschied sich von seinem Vater vorteilhaft durch feine edle Gestalt und den königlichen Prunk feines Hofes, aber er war verschwenderischer als dieser und begünstigte die Katholiken in auffälliger Weise. Seine Gemahlin, eine Tochter des französischen Königs Heinrichs Iv., war ja selbst Katholikin. Diese Hinneigung zur alten Kirche verletzte die Gefühle der Engländer so sehr, daß die Unzufriedenheit eine allgemeine wurde. Als er von dem Parlamente verlangte, daß es ihm die Mittel zur Bestreitung seines kostspieligen Hofhaltes bewillige, fand er kein Gehör, nur eine sehr geringe Auflage, die kaum zur Bestreitung des Notwendigsten hinreichte, gestand man ihm zu. Trotzdem ließ er Steuern ausschreiben nach Belieben und erpreßte große Summen, um feine Ausgaben nicht beschränken zu müssen. Diese wuchsen immer mehr an, denn zu dem Aufwand für feinen Hofstaat kamen die Kosten zweier Kriege, die er zu gleicher Zeit führte: mit Spanien, dem schon fein Vater feindlich gegenüber getreten war, und mit Frankreich zu Gunsten der Reformierten, oder vielmehr gegen Richelieu, der La Roch eile
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