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1. Die neue Zeit - S. 234

1895 - Leipzig : Dürr
234 — worden waren, sah man ihn Tag für Tag. Wie Prinz Eugen, so schnupfte er aus der Westentasche und achtete nicht darauf, wenn er sich dabei die Kleider mit Tabak bestreute. Das Volk nannte ihn mit Vorliebe den „alten Fritz". Im Jahre 1786 am 17. August starb er nach schwerem Leiden an der Wassersucht. Er hinterließ seinem Neffen Friedrich Wilhelm ü., dem Sohne des Prinzen August, ein Preußen von 3600 Qu.-Meilen mit 6 Millionen Einwohnern und 22 Millionen Thalern Jahreseinkünften, dazu einen Staatsschatz von 54 Millionen Thalern. In der Garnisonkirche zu Potsdam, an der Seite seines Vaters, ist er begraben. Als ein schwäbisches Bäuerlein hörte, daß er gestorben sei, ries es aus: „Wer soll nun die Welt regieren!" Ii. Kaiserin Katharina Ii. von Mußland 1762—1796. 1. Erste Teilung Polens. Katharina Ii. war eine deutsche Prinzessin, die Tochter des Fürsten von Anhalt-Zerbst. Sie hatte im Elternhause schlicht und fromm dahin gelebt, ehe sie mit dem damaligen Großfürsten Peter von Rußland vermählt wurde. Schon der Religionswechsel — sie mußte zur griechisch-katholischen Kirche übertreten — mag auf ihren Charakter nachteilig eingewirkt haben, noch mehr die rohe Behandlung, die sie von feiten ihres Gemahls erfuhr. Peter war von Geburt ein Deutscher, er war der Sohn des Herzogs von Holstein, nur seine Mutter war eine Russin, eine Tochter Peters des Großen. Allein Beschränktheit und Roheit machten ihn unliebenswürdig. Wie er für Friedrich den Großen schwärmte, haben wir schon gesehen. Aber seine Nachahmung des großen Königs war rein äußerlicher Art. Die Kleidung und Einexercierung der Truppen nach preußischem Muster war ihm die Hauptsache, daneben trug er eine Verachtung der kirchlichen Gebräuche zur Schau. Durch alles dies machte er sich die Altrussen zu Feinden, und da auch Katharina ihres Lebens nicht sicher war, so verband sie sich mit dieser Partei zum Sturze des Kaisers. Noch im Jahre 1762 wurde der unglückliche, unentschlossene Mann, nachdem er auf die Regierung verzichtet hatte, auf einem Landgute ermordet. Wenn auch Katharina nicht unmittelbar bei dieser Greuelthat beteiligt war, so hatte sie doch darum gewußt, und dieses Schuldgefühl verwilderte ihren Charakter noch mehr. Anstatt in der
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