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1. Die neueste Zeit - S. 287

1897 - Leipzig : Dürr
— 287 — Triumphbogen bis zur Straße St. Honorä einrücken. Die Forts sollten übergeben werden, die Truppen als Kriegsgefangene die Waffen strecken, aber in der Stadt bleiben. Zugleich wurde eiu dreiwöchentlicher Waffenstillstand bewilligt, während dessen der Friede vereinbart werden sollte. Nur die östlichen Departements Cote d'or, Donbs und Jura waren davon ausgenommen. Am 28. Januar zogen die Deutschen in Paris ein. Gambetta protestierte von Bordeaux aus und verlangte die Fortsetzung des Kampfes, aber die Regierung erklärte seine Kundgebungen für ungültig und zwang ihn damit, sein Amt niederzulegen. Dann winden die Wahlen für die Nationalversammlung ausgeschrieben, und diese selbst trat am 12. Februar iu Bordeaux zusammen. Thiers, der Chef der vollziehenden Gewalt, Favre und Picard führten die Friedensnnterhandlnngen fort. Die Abtrennung des Elsaß verursachte feine Schwierigkeiten, desto mehr die Lothringens. Die französische Regierung machte immer von neuem ausweichende Vorschläge, die von dem Ziele ablenkten. Erst als Bismarck mit Zustimmung des Kaisers und Moltkes die Rückgabe Belforts anbot, verzichtete Thiers ans Metz. Die Kriegskosten wurden auf 5 Milliarden festgesetzt, doch kamen davon 325 Millionen Fr. als Entschädigung für die Eisenbahnen im Elsaß und in Lothringen in Abzng. Am 26. Februar gelangten die Friedenspräliminarien zum Abschluß, und schon in den nächsten Tagen bestätigte die Nationalversammlung zu Bordeaux den Vertrag. Am 3. März empfing Bismarck die Friedensnrkunde, und die Deutschen verließen Paris. Die speziellen Erörterungen fanden zunächst in Brüssel statt, allein bald fingen die französischen Gesandten an, die endgültigen Entschließungen zu verschieben, zu verschleppen und zu bemäkeln, so daß die deutsche Regierung den Argwohn schöpfte, die Franzosen möchten, sobald sie sich wieder etwas erholt hätten, die gemachten Zugeständnisse zum Teil verweigern. Bismarck ließ deshalb mit der begonnenen allmählichen Räumung Frankreichs innehalten und brach die Konferenzen ab. Dies wirkte. Die Frauzoseu, die ohnehin von dem Kommnnerebellion in Paris in Anspruch genommen waren, zeigten sich bereit, in Frankfurt a. M. im Gasthof zum Schwan die Einigung zu stände zu bringen, und am 10. Mai 1871 konnte der Friede auf Grund der Präliminarien geschlossen werden. Frankreich gab 14 508 Quadratkilometer mit 1600 000 Einwohnern 'an Deutschland ab. Den Einwohnern von Elsaß und Lothringen wurde eine Frist bis zum 1. Oktober 1874 gewährt, in der sie sich, ungehindert durch die gesetz-
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