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1. Teil 3 - S. 134

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 134 — Ii. Jaröielung. A. Der neue Stoff. 1* Napoleon wir- Kaiser von Frankreich. Dieser Kaiser tum Napoleon Bonnparte, der durch die wilden Kämpfe der Revolution zur höchsten Würde emporgestiegen war. Napoleon Bonaparte, der Sohn eines schlichten Edelmannes, der als Advokat ans der Insel Korsika lebte, wurde daselbst 1769 geboren, zwei Monate nach der Eroberung der Insel durch Frankreich. Schon ols Knabe spielte er am liebsten mit kleinen Kanonen und Gewehren. Soldat zu werden war daher der heißeste Wunsch seines Herzens, und der Aufenthalt in einer Kriegsschule die beste Erziehung für ihn. Unbe-mittelt, wie sein Vater war, mußte er froh fein, daß er als zehnjähriger Knabe durch Ludwig Xvi. eine königliche Freistelle in der Kriegsschule zu Brienne eif)ielt. Hier trieb er während seines fünfjährigen Aufenthaltes besonders gern und mit gutem Erfolg Geschichte und Mathematik. Wenn er von den großen Helden de* Altertums hörte, dann Pochte sein Herz, dann glänzte sein Auge; ihnen wollte er nachstreben. Nachdem er sich auch noch auf der Militärschule zu Paris aus seinen künftigen Soldatenberuf vorbereitet, trat er in die Armee ein und zeichnete sich als Artillerieleutnant bei den Revolutionskämpfen im südlichen Frankreich und auf Korsika so aus, daß er schon 1792, noch vor de: Erklärung Frankreichs zur Republik, zum Artilleriehauptmaun befördert wurde. Von maßlosem Ehrgeiz erfüllt, von ganzer Seele den Revolntionsbe-strebangen nach Freiheit und Gleichheit zugethan, fchloß er sich den fchroffsten Revolutionsmännern aus der Umgebung Robespierres an, um durch deren Gunst eine möglichst hohe Stellung zu erringen. Diesen Machthabern Frankreichs war er bald ein willkommener Gehilfe und ein williges Werkzeug ihrer blutigen Bestrebungen. Seine ersten Lorbeeren erntete der junge Napoleon vor Toulon 1793. Hier hatten sich die Anhänger der alten Königsherrschast gegen das Schreckeusregimeut der Jakobiner empört, die Engländer zu Hilfe gerufen und ihnen Stadt und Hafen übergeben. Zugleich hatten sie spanische und italienische Truppen bei sich ausgenommen. Im Vertrauen aus diesen Beistand und auf die Stärke der Festungswerke trotzten sie ihren repnblikani-schen Widersachern. Die Tapferkeit der republikanischen Armee aber überwand alle Hindernisse. Toulon wurde erstürmt und furchtbar gezüchtigt: viele tausend Bürger wurden niedergeschossen. Napoleon, der sich bei der Eroberung besonders ausgezeichnet und die ersten Proben seines Feldherrntalents abgelegt hatte, wurde bald darauf, erst 24 Jahre alt, zum General ernannt. Nach Robespierres Sturze der Gunst der französischen Machthaber beraubt, verlor er nicht nur seine Stellung, sondern mußte auch eine kurze Zeit ins Gefängnis wandern. Bald aber brauchte man den kühnen Mann wieder. Im Jahre
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