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1. Teil 3 - S. 297

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 297 - 4. Der Kampf gegen die Bundestrupperr. a) Der Waffengang mit Hannover. Nicht nur Österreich, sondern auch die meisten an-, deren deutschen Staaten waren gegen Preußen. Sie hatten am 14. Juni, dem Tage der Auflösung des deutschen Bundes, beschlossen, mit ihren Truppeu vereint gegen die Preußen zu fechten. Außer Sachsen, dessen Truppen sich bald mit den Österreichern in Böhmen vereinten, konnten besonders Hannover und Kurhessen den Preußen gefährlich werden. Schon am 15. Juni erging daher die Aufforderung an beide Länder, mit Preußen ein Bündnis abzuschließen oder doch wenigstens während der Daner des Krieges neutral zu bleiben; auch sollten sie sich verpflichten, unter Wahrung ihrer völligen Selbständigkeit nach dem Kriege dem von Preußen neu zu errichtenden Bundesstaate beizutreten. König Georg V. von Hannover, stolz auf seine welfische Abkunft und fein Königtum, schwankte hin und her, entschied sich aber zuletzt nach seines Herzens Zuge für Österreich und lehnte die Forderungen ab. Dasselbe that der Kurfürst von Hessen aus Abneigung gegen Preußen. Sofort rückten die Preußen in beide Länder ein; mit betäubender Schnelligkeit folgten die Schläge. Aus Holstein, über die Elbe herüber, kam General Manteussel, von Westfalen her zog Vogel von Falckeustein, und schon am 17. Juni besetzten preußische Truppen die Hauptstadt Hannover. Ebenso schnell rückten von der Rheinprovinz her die Preußen in Kurhessen ein, besetzten am 19. Juni dessen Hauptstadt Kassel, nahmen den Kurfürsten, der auch noch in der letzten Stunde jede Versöhnung verwarf, gefangen und schickten ihn als Gefangenen nach Stettin. Während es aber den kurhessischen Truppen gelang, nach Süden zu entkommen, sammelte der König von Hannover in der Eile Bei Göttingen sein Heer, versäumte es aber, sich noch rechtzeitig südwärts durch Hessen einen Ausweg zu bahnen. Erst als die Preußen wie im Sturm sein Hannover besetzt hatten und ihm aus dem Fuße folgten, wandte er sich mit feiner Armee, ungefähr 20 000 Mann stark, südöstlich auf Thüringen und zog über Heiligenstadt und Mühlhausen nach Langensalza, um sich über den Thüringer Wald hinüber zu retten und mit den Bayern zu bereinigen. Von Gotha her kam ihnen eine kleine preußische Truppenabteilung von etwa 8000 Mann entgegen, welche die Ausgabe hatte, sie festzuhalten, aber nicht anzugreifen. Noch einmal bot König Wilhelm dem Könige von Hannover ein Bündnis, in dem er ihm die völlige Selbständigkeit Hannovers zusicherte; aber Georg V. antwortete auch diesmal mit „Nein", und dieses „Nein" sollte ihm seine Krone kosten. Am 27. Juni, dem vom König Wilhelm angeordneten Buß- und Bettage, an dem auch in Böhmen die ersten Siege errungen wurden, kam es bei Langensalza zur Schlacht. Die Hannoveraner hatten auf den Höhen hinter der Unstrut ihre Stellung genommen. (Unweit davon lag ehemals das Kloster Hohenburg, bei dem einst ihre Vorfahren, die Sachsen, von Heinrich Iy. 1075 geschlagen
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