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1. Teil 3 - S. 299

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 299 — und nahm bte Stadt ein. Nun wichen die süddeutschen Truppen südlich gegen den Obenwalb hin und gaben Frankfurt und Nassau preis. Falckenstein, der schon am 16. Juli in die alte Bundeshauptstadt einrückte, konnte feinern Könige melden: „Die Länder nördlich vom Main liegen Ew. Majestät zu Füßen." Als Falckenstein abberufen wurde, indem er die ehrenvolle Stellung eines Gouverneurs des eroberten Böhmens erhielt, fetzte sein Nachfolger im Oberbefehl, General von Manteuffel, den Siegesmarsch fort, schlug die inzwischen vereinigten feindlichen Kräfte noch in mehreren Gefechten südlich vom Main und besetzte einige Teile der süddeutschen Staaten, bis der in Nikolsburg abgeschlossene Waffenstillstand auch hier beni Blutvergießen ein Ende machte. Obwohl traurig an sich, weil hier nur Deutsche gegen Teutsche kämpften, hat dieser Bruderkrieg im Herzen Deutschland dem gemeinsamen Vaterlande boch zum Heile gereicht. Die sübbeutschen Truppen hatten überall mit großer Tapferkeit gekämpft, aber sie mußten einsehen, daß auch die größte persönliche Tüchtigkeit nichts vermag ohne die große, alles umsassenbe Einheit. Darum schlossen sich später die sübbeutschen Staaten an Preußen an. 5. Der Friede. Nach Ablauf des Waffenstillstanbes würde zwischen Preußen und Österreich am 23. August der Friebe zu Prag geschlossen. Der Kaiser von Österreich übertrug seine Rechte auf Schleswig-Holstein an Preußen, welches ans den beiben Herzogtümern eine neue preußische Provinz bitbete: auch gab er seine Zustimmung zu einer Neugestaltung Deutschland unter Führung Preußens, mit Ausschluß von Österreich. Außerbetn zahlte Österreich 20 Millionen Thaler Kriegskosten.*) Dem Frieden zu Prag folgten rasch die Friebensabschlüsse auch mit den übrigen deutschen Staaten, die gegen Preußen gestanden, zu Berlin. Hannover, Kurhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt kamen unmittelbar an Preußen, welches daraus zwei neue Provinzen bildete. Dadurch hatte Preußen eine Verbindung seines bisher zerrissenen Gebietes herbeigeführt und eine gewaltige Stellung gewonnen, wie überhaupt der kurze, glorreiche Krieg durch die Kraft und Weisheit der Führung, die unvergleichliche Tapferkeit und Schlagfertigkeit der Truppen, die Opferwilligkeit und hingebende Vaterlandsliebe des ganzen Volkes Preußens Ruhm durch alle Welt getragen und ihm eilten Ehrenplatz an der Spitze der Völker angewiesen hatte. Die übrigen Staaten kanten mit einem sehr billigen Frieden weg; sie brauchten kein Land abzutreten, sondern mußten nur eine nach dem Verhältnis ihrer Größe sich richtende Kriegskostenentschädigung zahlen; so Bayern 30, Württemberg 8, *) Vergl. auch: „Ter Prager Friede." Richter, Quellenbuch Nr. 161.
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