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1. Neue Zeit - S. 27

1892 - Berlin : Weidmann
— 27 — gab zuerst das Neue Testament griechisch heraus (1519) und stand anfangs auf Luthers Seite,') zog sich aber schon 1521 aus charakterloser Schwäche von ihm zurück. 1515—1517 Veröffentlichung der ‘Epistolae obscurorum virorum’, einer volks-mäfsigen derben Satire im schlechten Kirchenlatein jener Zeit auf die Gegner Reuchlins; der 1. Teil von dem Erfurter Humanisten Crotus Rubianus, der 2. (1517) von Ulrich v. Hutten, der, durch die klassischen Studien mit glühender Begeisterung für Freiheit des Geistes und der Wissenschaft erfüllt, bei längerem Aufenthalt in Italien die Notwendigkeit erkennt, ‘Deutschland von der Tyrannei des Papsttums zu befreien’, und den Kampf gegen Rom zur Aufgabe seines Lebens macht. Ulr. v. Hutten, geb. 1488 in Stackeiberg bei Fulda aus einer reichsritterlichen Familie, zerfiel mit letzterer, als er dem Kloster, für das er bestimmt war, entfloh, und führte, auf den meisten deutschen Universitäten studierend und auch nach Italien verschlagen, oft von Mitteln entblöfst, ein unstetes, abenteuerliches Leben. Einer ekelhaften Krankheit verfallen, begann er bereits in Italien in heftigen Schriften den Kampf gegen Rom, den er später in Deutschland fortsetzte. Er starb 1523 auf der Insel Ufnau im Bodensee, wo ihm Zwingli eine Unterkunft bei einem der Medicin kundigen Geistlichen zur Heilung seiner Krankheit verschafft hatte. — Im Leben nicht vorwurfsfrei, aber reich begabt, hat er die weltgeschichtliche Bedeutung des Kampfes gegen Rom, das Deutschland nicht nur finanziell ausbeute, sondern auch politisch bevormunde und moralisch verderbe, richtiger als alle seine Zeitgenossen verstanden. — Vgl. zu 1519. 1517—1555 2. Reformation. 1517—1521 ot) Die Reformation allein im Kampfe gegen das Papsttum und vom Reich verurteilt. 1517 Der prunkliebende Leo X. aus dem Hause Medici läfst angeblich zur Vollendung des Umbaues der Peterskirche2) einen allgemeinen Ablafs predigen, von dessen Ertrag in Deutschland die Hälfte dem Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg, Bruder Joachims I. von Brandenburg, zufallen soll, um dem Bankier-Hause der Fugger in Augsburg die Schuldsumme zu bezahlen, die er von diesen für die Entrichtung der Palliengelder (30 000 Gulden) an die römische Kurie entliehen hatte. *) Er sagte zu Friedrich d. Weisen in Worms, Luther habe in zwei Punkten Unrecht: dafs er dem Papst an die Krone und den Mönchen an die Bäuche gegriffen. 2) Nach der allgemeinen Meinung vielmehr zur Ausstattung seiner Schwester.
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