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1. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 136

1889 - Berlin : Nicolai
— 136 — bis auf den heutigen Tag den Unfern, mit denen sie doch sonst alles teilen, der Zutritt zu den Hamen und Quellen verwehrt, weil diese, wie sie meinen, durch den Besuch der Christen unrein würden. Das Fleisch der Pferde dient ihnen zur Nahrung; auch trinken sie deren Milch und Blut, worin sie sich sogar berauschen folleu. Die Menschen haben blane Augen, ihr Antlitz ist rot, das Haar lang. Unzugänglich durch Sümpse, wollen sie keinen Herrn in ihrer Mitte dulden. 105. Der Einzug der Deutschordensritter in Preußen. (Nach der älteren, lateinischen Chronik von Oliva, aus dem Anfange des 14. Jahrhunderls, in den Scripta, rer. Pruss. V., S. 596 ff.) — In jener Zeit wurden die Länder der Christen, nämlich das Land von Kulm, Lübau, Masowieu und Kujawien durch die Einfälle der Preußens bedrängt, entvölkert und verbrannt; die Männer wurden getötet, die Weiber und Jungfrauen entehrt und gefangen in ewige Sklaverei geschleppt. Um dieselbe Zeit, im Jahre des Herrn 1224, wurde der Konvent von Oliva durch die Pomesanischen Preußen von Oliva nach Danzig^) entführt und dort vou ihueu zu Tode gemartert. Als das Herzog Konrad, der Herr dieser Länder, sah und deu Bedräuguissen und Nöten dieser Art keinen Widerstand leisten konnte, berief er nach dem Rate seiner Krieger einige geistliche Ritter, die sogenannten Ritter Christi, und übergab ihnen die Burg Dobryu^), um die Einfälle der Heiden aufzuhalten, denn schon waren die Länder Kulm und Löban gänzlich verödet; doch richteten jene Brüder nichts aus und vermochten dem Ueberrnnte der Preußen uicht zu widerstehen. Deshalb hielt der genannte Fürst einen heilsameren Rat mit dem Cister- zienser Christian, dem ersten Bischos von Kulm, und mit anderen Bischöfen und Edlen in seinem Herzogtnme und auf j)ie Kuude vou deu Brüderu des Deutscheu Hauses schickte er Boten zum Bruder Hermauu vou Salza, dem Meister dieser Brüder*), und ließ ihn inständig bitten, einige Brüder seines Ordens in seine Länder zu entsenden, um die Wildheit der Preußeu zu zügeln; den Orden und die Brüder, welche er ihm zu schicken sich entschließen würde, versprach er bestimmt zu lohuen. Nach Ueberleguug und reiflicher Beratung wurde daher Bruder Konrad von Laudsberg mit einem andern Bruder uach Kujawieu zu dem genannten Herzoge geschickt, welcher alsbald uach dem Rate seiner Krieger und Bischöfe und uuter voller Zustimmung der Herzogiu und seiner Söhne Boleslaw, Kasimir und Semowit ihnen und ihrem Orden im Jahre des Herrn 1226 das Land Kulm und Löbau zu ewigem und erblichem sreien ') Prutein. — 2) Grdanczk. — 3; An der Drevenz. Die Stiftung dieses Ordens der Ritterbrüder von Dobryn (nach dem Muster des livischen Schwert- brüderordens) erfolgte 1228. Der Orden löste sich bald wieder auf. — 4) Damals in Venedig. Die Sendung erfolgte 1226.
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