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1. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 220

1889 - Berlin : Nicolai
— 220 — fortnehmen und rauben konnten, haben sie verbrannt oder rninirt und zerstört, sämtliche Pferde aus deu köuiglicheu Ställeu und sämtliche Wagen mit fortgeführt. — Außerdem haben sie alle Schatzkammern, garde-meubles, Speicher und Magazine von Grund und Boden aus verwüstet oder rein ausgeplündert. Diese Nachrichten verbreiteten allenthalben eine solche Betrübnis, daß niemand an etwas anderes denken konnte. Es schmerzte uns doppelt, daß alle Briefe immer wiederholten: die Russen hätten sich wie ehrliche Leute und ehrliche Feinde, die Österreicher und Sachsen da- gegen, welche letztere besonders in Charlottenburg hausten, hätten sich wie Barbaren und wie gemeine Diebe benommen. Mein Gott, welche Unzahl von Menschen sind durch alle diese Gewaltthaten verarmt und unglücklich geworden')! 173. Die Haltung der Kaiserin Katharina Ii. Russische Note au den österreichischen Gesandten in Petersburg, 1762, 13. Juli. (U. Arneth, Geschichte Maria Theresias, Wien, 1863 ff., Bd. Vi., S. 481; französ.) Nachdem Ihre Maj. die Kaiserin zur Befriedigung aller Ihrer getreuen Unterthanen glücklich deu Thron aller Reußen bestiegen2), gab Sie am selben Tage Befehl, dem Herrn Gesandten Mitteilung davon zu machen und ihm gleichzeitig die Versicherung zu geben, daß Ihre Maj. fest ent- schlössen sei, gute und dauernde Freundschaft mit Ihrer Maj. der Kaiserin- Königin zu unterhalten. Zum besseren Beweise dieser Gesinnung der Kaiserin hat das russische Ministerium deu Befehl, dem Herrn Gesandten die vertrauliche Mitteilung zu macheu, daß unverzüglich nach der Thron- besteiguug Ihrer Kaiserl. Maj. durch einen Kurier an den Oberbefehlshaber Grafen Czernitscheff der Besehl abgegangen ist, dem Könige von Preußen die formelle Erklärung zu machen, daß Ihre Kaiserl. Maj. alle Mittel anzuwenden wüusche, um in Europa einen allgemeinen Frieden zu sichern, und daß Sie gewillt sei deu besonderen, welcher kürzlich mit Sr. Maj. von Preußen geschlossen worden^), solange zu beobachten, als der König Ihr keine Veranlassung geben werde ihn zu brechen; das Wohl Ihres Reiches erheische es, daß der Gras Czeruitscheff mit seinem ganzen Armeekorps^) nach Rußland zurückkehre. Sollte der König versuchen der erwähnten Rückkehr in den Weg zu treten, so hat der Gras Czeruitscheff Befehl, sich mit der Armee oder dem zunächst stehenden Truppentheile Ihrer Maj. der Kaiseriu-Königiu zu verbinden, und in dem Falle, daß beim Empfange dieses Befehles der Graf Czernitscheff seine Vereinigung mit der preußischen ') Tie Stadt mußte I V? Million Thaler Brandschatzung und 200 000 Thaler Donceurgelder au Tottleben bezahlen. Am Il. Oktober zogen die Feinde a!). 2) Am 9. Juli wurde Katharina in Petersburg zur Kaiserin ausgerufen, am 17. Juli Peter Iii. ermordet. 3) Am 5. Mai in Petersburg. — 4) 20000 Mann,
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