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1. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 226

1889 - Berlin : Nicolai
— 2*26 — dreißigjährigen Krieges, an die verschiedenen Teilungspläne vor dem Erbfolge- kriege und vor diesem letzten Kriege zu erinnern. Alle diese großen Unter- nehmungen hatten einen der Absicht ihrer Urheber fast entgegengesetzten Erfolg. Dies kommt daher, daß die menschlichen Dinge keine Festigkeit haben, und die Menschen, ihre Pläne und die Begebenheiten einem be- ständigen Wechsel unterworfen sind. — Die Opfer des siebenjährigen Krieges. <Aus Friedrichs d. Gr. Histoire de la guerre de sept ans: ebenb. S. 331 f.) — Beim Abtreten vom Kampfplatze, woraus die kriegführenden Mächte mit solchem Hasse und solcher Erbitterung gekämpft hatten, fingen sie an, ihre Wuudeu und die Notwendigkeit, sie heilen zu lassen, Zu fühlen; alle litten, obwohl an verschiedenen Uebeln. Wir wollen diese hier dnrchmnstern, um eiu getreues Bild vou ihren Verlusten und ihrem gegenwärtigen Zustande zu haben. Preußen berechnete, daß der Krieg ihm 180000 Mann hingerafft hatte; seine Armeen hatten in 16 Schlachten gefachten, und die Feinde hatten noch besonders 3 Armeekorps fast gänzlich ausgerieben, nämlich das beim Trans- porte von Olmntz, das bei Maxen und das Fonqn6'fche bei Landshut; dazu gingen noch eine Besatzung in Breslau, zwei in Schweidnitz, eine in Torgan und eine in Wittenberg bei der Einnahme dieser Städte verloren. Mm? rechnete, daß 20000 Seelen in Preußen durch die Verheerungen der Russen, 6000 in Pommern, 4000 in der Neumark und 3000 in der Kur- mark umgekommen waren. Die russischen Truppeu hatteu in 4 Schlachten sich befunden, und mau schätzte ihren Verlust in diesem Kriege mit Ein- schlnß der Rekruten, welche auf dem Wege von den Grenzen Persiens und Chinas nach Deutschland ihreu Tod fanden, auf 120000 Mann. Die Österreicher hatten 10 Schlachten geliefert, sie hatten zwei Besatzungen in Schweidnitz und eine in Breslau verloren und schlugen ihreu Verlust auf 140000 Manu an. Die Franzosen gaben die ihrigen aus 200000, die Engländer mit ihreu Verbündeten aus 160000, die Schweden aus 25000 und die Reichstruppeu auf 28000 Manu an. ... Preußen hatte am meisten gelitten. Österreicher, Russen, Franzosen, Schweden, Reichstrnppen, sogar der Herzog von Würtemberg, alle hatten Verheerungen angerichtet. Auch hatte der Staat 125 Millionen Thaler zum Unterhalte der Armeen und und auderem Kriegsbedarf ausgegeben. Pommern, Schlesien und die Nenmark bedurften großer Summen, um wieder aufzukommen. Andere Provinzen, wie das Klevefche, Halberstädtische, Hohensteinische, bedurften gleichfalls großen Beistandes, und es mußten Anstrengungen gemacht und viel Fleiß angewendet werden, um sie wieder auf den Fuß zu bringen, auf welchem sie vor dem Kriege waren, weil die meisten Felder aus Mangel an Saat und Vieh uicht bestellt wareu, und alles, was zum Unterhalte eines Volkes dient, fehlte ebenfalls.
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