1889 -
Berlin
: Nicolai
- Autor: Zurbonsen, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preussen
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an mir einen aufrichtigen Frennd finden werden, welcher Erkenntlichkeit
verbinden wird mit seinem Bestreben, die Erinnerungen an das Vergangene
zu tilgen, welche nnr Bedanern erwecken.
Ich bin ?c.
305. Scharnhorsts Denkschrift „die Uerteidignngsmittel des
preußischen Staates betreffend*)".
1807.
(Förster, Ii, S. 247 f.)
... Es bleibt änßerst wichtig, eine solche Anordnung zu treffen, dnrch
die man die Armee, und vorzüglich die Infanterie, geschwind vermehren
kann. Dies möchte anf folgende Art am leichtesten möglich sein:
1) Man läßt bei jeder Kompagnie 1 Offizier mehr, als angefetzt und
nötig ist.
2) Man entläßt von jeder Kompagnie in den ersten 3 Jahren jährlich
20 Mann noch diensttüchtige Leute ins Kanton, nachher jährlich 10,
und ersetzt die abgehende Mannschaft dnrch andere.
Dnrch diese Einrichtung bekommt man in 3 Jahren gegen 17000 Mann
geübter Lente, zu denen man 280 Offiziere hat. Forderte die Politik, so
wenig Truppen als möglich aufzustellen, so wird die obenerwähnte Mann-
schaft als auf immer entlassen angesehen und die Offiziere als zum Etat
gehörig. Ein großer Teil der denkenden Militärs war von jeher für eine
Landmili^. Sie kann zu zwei Zwecken dienen:
1) Die Rnhe des Landes zu erhalten, die Polizei zu unterstützen, das
Land gegen die Plündernngen der Marodeure zu deckeu und feiud-
liehe Streifereieu zu verhindern.
2) Das Land in Verbindung mit regelmäßigen Trnppen zu verteidigen.
Fänden Ew. Majestät eine solche Einrichtung für die dereinstigen Ver-
Hältnisse vorteilhaft, so würde es sich fragen, ob nicht die Brüder und
Söhne, die Eigentümer von Hänsern, Grnndstncken, bedeutendem Vermögen,
die Söhne der Königl. Bedienten u. f. w., kurz ein Teil der bisher vom
Militärdienst erinnerten jungen Lente, welche in den kantonfreien Städten
sehr beträchtlich fein würde, zu einer solchen Miliz organisiert und bloß zu
dem ersten Zweck bestimmt würden, damit man sie zum zweiten nur dann
heranziehen könnte, wenn man es dereinst für gut fände. Die Ausführung
*) In dieser Denkschrift legt Scharnhorst seine ersten Gedanken Über die Ein-
richtung einer Landwehr nieder. Nachdem er über die Verteilung der Truppen
anf die Festungen und deren Verbindung gesprochen, stellt er eine Berechnung
über die Wehrkraft des Landes an und kommt zu dem Schlüsse, daß eine Be-
völkerung von 5 Millionen genügen würde, eine Armee von 120—150000 Mann
zu stellen; doch würde bei der schwierigen Finanzlage des Landes die Zahl zu-
nächst auf 65—70000 Mann zu beschränken sein.