Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 18

1892 - Dresden : Huhle
— 18 — Sein Reich ging von der Neiße Und sieh, am andern Morgen Tritt Sueno zu ihm ein Und spricht: „Liebwerter Vater, Willst du mein Helfer sein? So hilf mir von dem Bösen, Dem Prinzen Waldemar, Laß ihn in Fesseln legen Samt seiner Dienerschar. Jetzt sollst dn übergeben Ihn der Gerechtigkeit, Er steht mir nach dem Leben Schon seit geraumer Zeit." Da blitzt des Alten Auge, Die Stirn schwillt ihm vor Zorn: „ Ei Freund," spricht er, „wo quoll dir Denn solcher Weisheit Born? Gingst du bei mir zur Raste Und weißt noch nicht fürwahr, Daß, wer bei mir zu Gaste, Ruht sicher immerdar. So wollt' ich doch viel lieber, Du hingst am Galgen dort Samt Tochter mir und Enkel, Als daß ich brach mein Mort. Willst du in offner Fehde, Wie's Brauch, den Feind bestehn, So will ich dir zur Seite Als treuer Helfer gehn. Uns freut ein ehrlich Kämpfen, Nicht feiger Meuchelmord, Und wisse: Selbst dem Feinde Hält der Wettiner Wort." Da schlich beschämt von dannen Der stolze Dänensohn, Das Wort bräunt ihm im Herzen Von des Wettiners Thron. Er sprach bei sich ganz leise: „'s ist eins das andre wert: Schlagfertig ist und ehern Wettiner Wort und Schwert." 1) König Sween Iv. Peter von Dänemark 1147 — 1157. 2) Waldemar I. König von Dänemark 1157 —1182. Bis Thüringen hinein: Wohin er kam, da grüßte Ihn froher Augen Schein. Und stand es wo im argen, Da griff gar fest er zu, Bis alles fein geschlichtet, Nicht eher gab er Ruh. Sein Töchterlein Adele War schmuck an Seel und Leib, Der stolze König Sueno1) Begehrte sie zum Weib Und führte bald die Holde Weg von der Saale Strand Als königliche Herrin Ins reiche Dänenland. Einst sprach der König Sueno Zum Prinzen Waldemar,2) Der, weislich sich versteckend, Der ärgste Feind ihm war: „Komm, zu dem guten Alten, Zu Konrad von Wettin, Zu Lust und frohem Spiele Laß jetzt hinab uns ziehn!" Und fröhlich hieß willkommen Auf feiner Väter Schloß Der alte Held die beiden Mit ihrem ganzen Troß. „ Legt ab nun das Gewaffeu!" So sprach er wohlgemut, „Es schläft in sicherm Schutze, Wer hier im Schlosse ruht"
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer