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1. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 38

1892 - Dresden : Huhle
— 38 — Aber sie wurden ihm wieder abgejagt, Und Kunz mit synen Gesellen Vf Grünhayn *) in unsers Herrn Abts Gewalt Gebracht und darnach auch uf Zwicka gestalt, Und mußten sich lan prellen, ja prellen! Darvon fiel ab gar mancher Kopf, Und keiner, der gefangen, Kam aus der Haft ganzbeinicht davon Schwert, Rad, Zangen und Strick, die waren ihr Lohn, Man sah die Rümper2) hangen, ja hangen! So gehts, wer wider die Öberkeit Sich unbesonnen empöret. Wer es nicht meynt, der schau an Kunzen, Syn Kop thut zu Freyberg noch herußer fchmnnzen'). Und jedermann davon lehret, ja lehret! Gott thu den frommen Cnrförsten alls guts, Und laß die jungen Herren In keine Feindes-Hand mehr also komm, Geb auch der Fraw Curförstinn vel fromm, Daß sie sich in Ruhe ernähren, ja ernähren! 46. Das Wiedersehen in Chemnitz. (14. Juli 1455.) (G. Zahn.) Zu Leipzig im festen Pleißenfchloß Saß Kurfürst Friedrich mit Bangen; Margrethes Wehmutszähre floß In Perlen über die Wangen. Gebrochen war ihnen der fröhliche Mut; Das liebste, das teuerste Erdengut Gerissen ihnen vom Herzen, Sie konnten solch Leid nicht verschmerzen! Verzweifelnd warf Friedrich den Thränenblick Hinauf zu des Trotzers^) Zinnen: „Wann, Turmwart! bringst du mir Botschaft zurück; Wann werde ich Hoffnung gewinnen, 1) Grünhayn: wo seit 1822 ein Denkmal am Fürstenbrunnen steht, aus dem Prinz Albert durch den Köhler Georg Schmidt einen Labetrunk erhalten haben soll. — 2) Rümper = Leiber. — 3) schmunzen = smutzen: den Mund verziehen. Ein steinerner Kopf mit häßlichem Gesichte, Knebelbart und Sturmhaube am Erker des Rathauses wurde ganz allgemein fälschlich für Kunzens Kopf gehalten. — 4) Ter Wartturm auf der Pleißenburg wurde ehedem der „Trotzer" genannt.
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