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1. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 40

1892 - Dresden : Huhle
— 40 — x Hier — einst des Landes Feste l) genannt — In dichtgeschlossenen Reihen Stand auf dem Schloßhof, die Wehr zur Hand, Dem Dienste des Herrn sich zu weihen Die Bürgergilde im Schmuck und im Glanz, Als ging es zu Spiel, als ging es zu Tanz; Es galt, die Chemnitzer Treue Dem Fürsten zu zeigen aufs neue. Da regte sich's plötzlich im Thale fern; Der Kurfürst samt Gattin und Sohne, Dem Albert, des Landes freundlichem Stern, Geboren für Sachsens Krone, Sie sprachen ein im stattlichen Schloß; Mit ihnen der muntere Reitertroß, Und tausendfach scholl es: „Willkommen! Das Leid hat ein Ende genommen!" — Doch größere Freude, seligre Lust War Elternherzen beschieden. Die Angst, die gefoltert der Mutter Brust, Die Qual, die vergiftet den Frieden, Sie schmelzen wie Schnee vor der Sonne Glut, Als sie das geraubte fürstliche Blut, Ihr Kind nach Zagen und Bangen Mit liebenden Armen umfangen. „Hast wohl gezittert, mein Brüderlein! Als dich der mürrische Mosen Gedrängt in die wilde Felsschlucht am Stein? — Komm, laß nun wieder uns kosen; Vergessen all Sorg, all Kummer und Leid, Gott sandte uns Hilfe zur rechten Zeit; Den Herrn und Vater da oben, Ihn wollen wir preisen und loben!" So Albert, als er den Bruderkuß Dem Bruder gedrückt auf die Wangen. Nun strömte herbei zu freundlichem Gruß, Wem nur im Herzen Verlangen Zu seinem Fürsten, zu seinem Herrn, Zumeist die Chemnitzer Bürger gern; Sie waren mit Blut und Leben Dem Fürsten und Herrn ergeben. 1) Von den vier größten Städten des Landes hieß es sprichwörtlich: Dresden die größte, Freiberg die höchste, Chemnitz die beste, Leipzig die beste.
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