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1. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 46

1892 - Dresden : Huhle
r — 46 — Der Kurfürst, der es also gewollt, Sieht kaum, wie der Junker dem Pagen grollt, So ruft er ihm zu mit warnendem Ton: „Mein junger Herr! Nimm dir die Lehr als Lohn! Merk dir, wie nötig zu jeder Frist Die gesegnete Gabe des Himmels ist. Mit Roßhuf zerstampftest du ohne Not Die werdende Frucht zum lieben Brot. Ein andermal tritt so frech nicht wieder Die goldenen Ähren des Feldes nieder, Sonst bist du in all deinem Stolze nicht wert, Daß je ein Bissen Brotes dich nährt!" 51. Der Traum des Kurfürsten. (30. Oktober 1517.) (Richard Lanxmann.) Zu Schweinitz auf dem Schloß gefchah's, Daß Sachsens Kurfürst Friedrichs saß Mit Herzog Haus2) zu früher Stund, — Da hub er an mit weisem Mund: „Mir hat geträumt in dieser Nacht Ein Traum, an den ich nie gedacht, Und den mein Herz auch nie vergißt; Wer sagt mir, was die Deutung ist? Ich legte mich am Abend hin Ermattet von des Tages Mühn; Nach dem Gebete schlief ich ein. Wohl mochten's etlich Stunden sein, Da wacht ich auf bis Mitternacht. Ich war aufs hohe Fest bedacht, Das morgen wir so froh begehn, Wenn „alle Heilgen" auf uns sehn. Ich sann, wie ich sie feiern wollt, Damit sie wären mild und hold Den Seelen in Fegfeuers Glut, Und unsre Fürbitt wäre gut. Da schlief ich ein. Mir träumte drauf, Ich säh der Heilgen Engel Hanf, Wie einen Mönch sich stellen dar — Ein echter Sohn Sankt Pauls er war. 1) Friedrich der Weise, Kurfürst 1486 — 1525. 2) Johann der Beständige, Kurfürst 1525 —1532.
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