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1. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 47

1892 - Dresden : Huhle
— 47 — Sie baten innig um die Gunst, Daß er mit seiner Heilgen Kunst Zn Wittenberg ans Schloßkirchthor Anschreiben dürste, was empor Die Christen zög zu Fried und Ruh. So schrieb er denn — ich gab es zu — Wohl eine Schrift mit Zeichen groß, Daß ich sie las von diesem Schloß; Und seine Feder war so lang, Daß bis nach Rom die Spitze drang, Durchdrang des großen Leuen Ohr Und hub die dreifach Krön empor Auf Papstes Haupts) Die wankte sehr, Und alle Fürsten sprangen her, Die Kardinäle liefen zu; Anliefen wir auch, ich und du. Und wie ich meinen Arm ausreckt, War ich — vom Schlummer aufgeweckt. Ich saß in kummervollem Mut Ob all dem, was das Mönchlein thut, Bald saßt ich mich — es war nur Schaum! Da nahte sich aufs neu der Traum. Denn als ich wieder ruhig schlief, Da hört ich brüllen voll und tief Den Leu ob jener Feder Stich, Daß Rom und alle Stände sich Nun scharten um das große Haupt, Das fast sich sah der Krön beraubt. Der Papst rief sie zum Kampfe gleich Und mich voran, in dessen Reich Der freche Mönch hätt freien Lauf. Da wacht ich wieder jammernd auf; Ein Paternoster betet ich, Daß Gott in Gnaden väterlich Des Papsts Beschützer wolle sein. So schlief zum drittenmal ich ein. Und wieder sah ich Fürsten ziehn Des Heilgen Reichs zum Papste hin. Sie faßten all die Feder an, Doch sie zerbrach auch nicht ein Mann; Sie krachte schrill, wie Eisen klingt, ^Das Mannesmark erschöpft und zwingt. 1) Papst Leo X. 1513 — 1521.
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