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1. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 63

1892 - Dresden : Huhle
— 63 — „ Die Klause ist gefallen! Der Kurfürst Moritz uaht!" Auf Sturmesflügeln eilet die Kunde solcher That; Sie klopft an alle Pforten in Innsbruck donnernd an; Sie dringet in die Hofburg zu einem kranken Mann. Auf weichem Pfühl gebettet ruht Deutschlands Majestät; Vor ihm mit blassem Antlitz ein treuer Diener steht: „O Herr nicht länger zaudert! Noch ist zur Rettung Zeit! Die Treuen sind gewappnet, die Sänfte steht bereit!" Da hebt sich von dem Lager der Kaiser Karl so bleich, „Bin ich noch Herr von Spanien, von Deutschland und Österreich? In meinen Landen senkt sich die Sonne zur Rüste nicht; Die halbe Welt lauscht zitternd, wenn meine Stimme spricht. Soll ich vor einem Jüngling in dunkler Regennacht Schmählich die Flucht ergreifen? — Wer hätt es je gedacht. O Moritz, furchtbar rächst du zur günstigen Stunde die Schmach, Die ich an Johann Friedrich und Landgraf Philipp verbrach! Dein Herz hat sich gewandelt, ich hatt es mein geglaubt! Fluch dieser Lutherlehre! — sie hat es mir geraubt! Und so wird sich's vollenden, was ich mir oft gestand: Der neue Glaube siegreich wird schreiten durch das Land! Vergebens ist's, zu hemmen das schwere Rad der Zeit; Ich fürchte, des Ketzers Werk wird dauern in Ewigkeit. Wohlan denn, tragt hinaus mich, wir fliehen diesen Ort; Der Gott der Gnade führe uns in den sichern Port!" Durch Sturm und Nacht hin wandelt, von Fackeln rot erhellt, Ein düstrer Zug des Schweigens — der Herrscher einer Welt Flieht krank und gramgebrochen das kaiserliche Schloß; Wehmütig folgt ihm trauernd der Treugebliebnen Troß. Und zu derselben Stunde vom schmetternden Hörnerschall Begrüßt, zieht Moritz siegend ein in die Kaiserpfalz: Da wurde der Grund gebanet zum Paffauer Vertrag, Davon wir noch singen und sagen bis zu dem heutigen Tag! — 63. Schlacht bei Sicvershausen. (9. Juli 1553.) (Adolf Bötlgcr.) Markgraf Albrechts l) Flamberg Als er verwüstet Franken, Saust in fremdem Bereich, Läßt's ihm noch keine Ruh, Würzburg fühlt und Bamberg Seine Kriegsgedanken Den gewaltigen Streich! Eilen jetzt Sachsen zu. 1) Albrecht Alcibiades, Markgraf von Brandenburg fränkischen Linie t 8. Januar 1557.
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