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1. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 64

1892 - Dresden : Huhle
64 Weiter dann vor nach Minden Geht des Kulmbacher Hast, Braunschweig zu überwinden Gönnt er sich kurze Rast. Kurfürst Moritz von Sachsen^) Sandt ihm den Fehdebrief; Albrecht lachend der Faxen, Winkt dem Gesandten und rief: „Sag meinem Jugeudgeuossen, Dreimal schon sonder Scheu Hab er mir unverdrossen Glauben gebrochen und Treu. Wahrlich zum Viertenmale Thät er's am heutigen Tag, Proben wir drum mit dem Stahle, Wer am meisten vermag!" — Über die Weser setzte Albrecht flugs mit dem Heer, Moritz, der schwer Verletzte, Folgte dicht hinterher. Vor einer Schlucht im Walde Hielt der Kulmbacher Held, Gegenüber der Halde Lagert der Kurfürst im Feld. Mittag war es, die Becher Klirrten schäumend im Thal, Die markgräflichen Zecher Taumelten von dem Mahl. Albrecht, dem noch der rote Wein durch die Gurgel glitt, Stutzt, als zu ihm ein Bote Friedlichen Antrags schritt. „Nichts vom Vergleich! Mag's bleiben, Wie es Herr Moritz gewollt; Als mein Foderungsschreiben Sei ihm dies Fähnlein gezollt! — Auf zu Roß, Schwadronen, Lärm blast durch das Land, Moritz gilt es zu lohnen Samt dem Ferdinand!^ Hussa! an Sievershausen Sprengt der Markgras vorbei, Mördrische Kugeln durchsausen Moritzens Reiterei. — Brandenburg zieht vom Leder, Schlägt die meißnischen Reihn, Jetzt mit wallender Feder Stürmt ein Geharnischter drein. Schwarz umpanzert die Glieder Fährt er, ein mächtiger Blitz, Auf die Feinde nieder, Stößt sie vom Sattelsitz. Moritz, der schwarze Ritter, Hält der Verbündeten Flucht, Gegen die Zagenden tritt er, Schleudernd der Blicke Wucht. Weh! durch des Heeres Lücken Zischt eine Kugel herbei, Tief dem Kurfürst im Rücken Bohrt sich das tödliche Blei. In das Lager getragen Wird der gefallene Held, Während die ©einigen schlagen Jubelnd den Feind aus dem Feld. 64. Klagelied Deutschlands beim Tode des Kurfürsten Moritz. (f 11. Juli 1553.) Historisches Lied aus dem 10. Jahrhundert. (Frei nachgedichtet von Otto Lyon.) In Schwarz sollst du dich kleiden, Dein Held, dem keiner gleich, Du großes deutsches Reich, Dir ward Schmerz, Klag und Leiden: Er ist dahin, des Reiches Hut: Moritz, der Fürst von Sachsen. Wie blühte stolz sein Mut! l) Moritz, Herzog von Sachsen 1541 —1547, Kurfürst 1547 — 1553.
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