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1. Biographische Geschichtsbilder aus alter und neuer Zeit für den vorbereitenden geschichtlichen Unterricht (Quinta) - S. 84

1883 - Heidelberg : Winter
84 Die Heldenzeit der Republik. sie sich plötzlich vor einem Abhange befanden, der es wenigstens den Pferden und Elefanten unmöglich machte, auch nur einen Schritt weiter vorwärts zu thun. Hannibal wollte anfangs einen Umweg nehmen, um so den Abhang zu umgehen; aber der beständig diese Höhen bedeckende Schnee bildete unter dem neu gefallenen eine so unsicher zu betretende Eisrinde, daß das Zugvieh, indem es durchbrach, geradezu stehen bleiben mußte und auch die Menschen hin und her gleitend, mehr rückwärts als vorwärts kamen. So sah sich der karthagische Feldherr genötigt, wieder an den Rand des Abhanges zurückzukehren und einstweilen ein Lager daselbst aufzuschlagen, nachdem er den Schnee hatte wegschaffen lassen. Als dieses geschehen war, ließ er den Abhang ebnen, und so groß auch die damit verbundenen Schwierigkeiten waren, so gelang es ihm doch schon am ersten Tage, den Pferden und dem Zugvieh einen Weg zu bahnen, auf welchem sie in die unten gelegenen, schon nicht mehr mit Schnee bedeckten Thäler auf die Weide geführt werden konnten. Aber erst nach drei Tagen war er imstande, den Weg für die Elefanten zu ebnen, die während der Zeit der Hunger fast aufgerieben hatte, da weder Baum noch Strauch in jenen Gegenden zu finden war. So langte er in der von den Nebenflüffen des Po bewässerten Ebene an. Sein Heer bestand noch aus 26,000 Mann, nämlich aus 12,000 libyschen und 8000 spanischen Fußgängern und aus 6000 Reitern; über die Hälfte hatte er auf dem Wege von den Pyrenäen aus durch Gallien über die Alpen verloren. Dennoch zog er um so mutiger in den Kampf, da die Truppen, welche er noch hatte, durch den fünfmonatlichen mit so mancher Gefahr verbundenen Marsch und selbst durch die mehrere Wochen fast ununterbrochenen Beschwerden während der Über-steigung der Alpen nur noch abgehärteter und furchtloser wurden. Nach den beiden siegreichen Treffen am Tieinus und an der Trebia (218) unterwarf sich ganz Ober-Italien dem Sieger. Im Frühjahre des nächsten Jahres (217) drang Hannibal über die Apenninen in die Niederungen des Arno ein. Der Fluß war aus feinen Ufern getreten und hatte die Gegend überschwemmt. Vier Tage und drei Nächte mußten die Soldaten bis an die Kniee im Wasser waten. Den Pferden gingen die Hufe ab, die Lasttiere blieben im Schlamme stecken; Hannibal selbst verlor durch eine Entzündung ein Auge. Aber ungebeugt führte der einäugige Feldherr fein Heer weiter. Doch kaum hatte er die Anhöhen der Apenninen wieder erreicht, kaum war er auf dem Trockenen, so rückte ein großes römisches Heer gegen ihn an. Hannibal lockte dasselbe, indem er seitswärts zog, in das enge Thal am trasi-
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