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1. Biographische Geschichtsbilder aus alter und neuer Zeit für den vorbereitenden geschichtlichen Unterricht (Quinta) - S. 107

1883 - Heidelberg : Winter
Sitten und Einrichtungen der alten Deutschen. 107 haben mag, stand über dem ganzen All der unsichtbare sich selbst gleiche, ewige Schöpfer desselben, genannt Allsadnr, d. i. Allvater, ans welchem ein von ihm abhängiges Göttergeschlecht samt der Welt hervorging. An der Spitze dieser Götter stand Wodan (altnordisch Odin), auf den der Beiname Allfadnr überging, und der mit seinem einzigen Auge auf das Thun der Menschen herabschaut und ihre Geschicke lenkt, insbesondere Sieg verleiht. Wodans Gemahlin, die Göttermutter, hieß Frea oder Frigga, die Göttiu der Ehe und Ordneriu des Hauses. Wodans zwei vornehmste Söhne hießen 1. Tyr (althochdeutsch Tiu oder Ziu), der Gott des Krieges oder Kriegsruhms, dessen Namen sich in Deutschland nur in Ziestag, Diestag, Dienstag, dies Maitis erhalten hat; man dachte sich ihn ohne Gemahlin und ohne Söhne. 2. Thor (statt Thonr, althochdeutsch Donar oder Thunar), der Gott des Donners, dessen Andenken sich erhalten hat in Donnerstag, Donnersberg. Von diesen drei Haupt- oder obersten Göttern nennt die nordische Lehre Wodan den Hohen, Tyr den Gleichhohen und Thor den Dritt-hohen. Zur zweiten Göttergruppe gehören Freyr, d. i. Herr, der srenndliche Sonnengott, Gott des Friedens und der Fruchtbarkeit, dessen Hauptfest — Jol oder Jul — zur Zeit der Sommersouueuwende mit Eber-Opsern gefeiert wurde. Seine Schwester war Freja, d. i. die Herrin (gotisch Franja, Frau), die Göttin der Liebe; ihr war der Freitag gewidmet. — Wodans übrige Sohne find minder mächtig, unter ihnen aber ragen hervor Baldur oder Baldr, d. i. Held oder Fürst, der schönste, beredteste, weiseste und sanfteste unter den Äsen und Braga oder Bragi, der Gott der Dichtkunst und Wohlredenheit. — Als der zwölfte dieser Äsen, von denen jeder zugleich einem Monat vorgesetzt war, erscheint der hübfche, aber lug- und trughafte Loki. Neben diesem Göttergeschlechte erscheint das Geschlecht der Riesen und das Geschlecht der Zwerge. Während die Götter geistige Gewalten sind, sind die Riesen die personificieren Elemente oder die großen Naturgewalten. Der Riesenheimat gehören auch die drei über die Menschen- und Götterwelt waltenden Schicksalsgöttinnen an, die Nomen, von welchen Urd die Vergangenheit, Verande die Gegenwart und Sknld die Zukunft darstellt. — Die Zwerge, kleine, kraftvolle, kluge Geister, sind die personificieren kleinern Regungen der Natur, besonders die im Schoße der Erde wirkenden Naturkräfte; sie bewohnen das Innere der Erde, besonders der Berge, wo sie die Metalle hüten und sich als Kobolde den Menschen verführerisch erweisen. — Verwandt mit den Zwergen, aber doch unterschieden von ihnen, sind die Elfen, gute Naturgeister.
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