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1. Teil 2 - S. 19

1912 - Leipzig : Freytag
19 einen Teil des Frankenreiches aus. Pippins Enkel hieß ebenfalls Pippin; man nennt ihn den Zweiten oder den Mittlere n. Er war ein kraftvoller Mann, dem die Regierung über einen Teil zu wenig war; er rief deshalb seine Vasallen zusammen und überzog die andern beiden Teile des Reiches mit Krieg. In der Schlacht bei Testri besiegte er die übrigen Hausmeier und machte sich zum alleinigen Majordomus. Es gab jetzt neben mehreren Königen nur einen Hausmeier. Um seine Macht auch äußerlich zu zeigen, nannte sich Pippin der Mittlere Herzog und Fürst aller Franken; die Königswürde ließ er dem Namen nach bestehen. Sein Nachfolger wurde sein Sohn Karl, den die Nachwelt Martell, d. h. der Hammer, genannt hat. Er war bestimmt, das Frankenreich vor dem sicheren Untergange zu retten. b) Der Islam und seine Ausbreitung. Im Lande Arabien hatte ein kluger und religiös veranlagter Mann, mit Namen Mo Ham tuet), eine neue Religion, den Isla m, gegründet. Er hatte als Kaufmann viel Zeit auf Reisen und in der Einsamkeit zugebracht. Als er jedoch in Mekka mit der Verkündigung seiner neuen Gedanken öffentlich auftrat, wurde er vertrieben. Er floh nach Medina, wo er eifrig predigte und viele Anhänger fand, mit denen er später Mekka eroberte. Seine Flucht, die.h edsch ra, galt als Anfang des Islams und zugleich der mohammedanischen Zeitrechnung. — Mohammeds Religion gipfelt in dem Satze: Es gibt nur einen Gott (Allah), und Mohammed ist sein Prophet. Zugleich lehrt Mohammed, Gott sei allweise und allmächtig, nichts könne gegen seinen Willen auskommen, und Gott habe jedem Menschen sein Schicksal vorher bestimmt. Der Islam sei die beste Religion, und es sei deshalb Pflicht der Gläubigen, ihn mit Feuer und Schwert über den ganzen Erdball auszubreiten; der Moslemin, der im heiligen Krieg seinen Tod fände, würde im Paradiese mit den reichsten Freuden belohnt werden. — Unter den Kalifen, den Nachfolgern Mohammeds, brachen die Araber aus ihren Sand wüsten hervor und eroberten nach kurzer Zeit ganz Asien vom Mittelmeere bis zum Indus. Danach drangen sie in Ägypten ein, unterwarfen es ihrer Herrschaft und knechteten den ganzen Nordrand von Afrika bis zum Atlantischen Ozean. Von Afrika setzte im Jahre 711 derfeldherrtarik nach Spanien über und vernichtete in der Schlacht beixerezdelafrontera das Heer der Westgoten. Damit verschwand auch das Westgotenreich aus der Geschichte. Nur ein kleiner Rest des Volkes flüchtete sich in die nördlichen Gebirge; hier entwickelten sich dann Fürstentümer, aus denen in späteren Zeiten wieder ein christliches Spanien hervorging. Von Spanien aus Überschritten die Araber die Pyrenäen; denn sie hatten den gewaltigen Plan, das ganze Abendland zu erobern und nach Konstantinopel vorzudringen, das damals von einent andern Heere belagert wurde. Allein die hochfliegenden Pläne wurden durch den Hausmeier Karl Martell vernichtet; er erkannte die Gefahr, die nicht nur dem Frankenreiche, sondern auch ganz Europa drohte, und stellte sich hauptsächlich mit seinen eigenen Vasallen den Arabern entgegen. In der Schlacht zwischen Toursund Poitiers erfocht er über den Feldherrn Abderrahman einen herrlichen Sieg. Das Christentum und das Abendland waren vor dem 2*
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