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1. Teil 2 - S. 21

1912 - Leipzig : Freytag
neuerten, die einst von den Ältern gegründet worden waren. — Neben den fränkischen Missionaren arbeiteten noch die irischen, die von der Insel Irland nach Deutschland gekommen waren. Am Mittelrhein finden wir den Sendboten Goar; das Land zwischen Wasgenwald und Bodensee suchte Columban zu christianisieren. Da er aber zu stürmisch war, nutzte er aus dem ^rankenlande fliehen. Während er nach Italien zog, gründete sein Schüler Gallus das berühmte Kloster St. Gallen in der Schweiz. Am oberen schein predigte Fridolin, der Gründer des Klosters Säckingen, und den Ostfranken und Thüringern suchte Kilian die neue Sehre zu verkündigen, furchtlos wagten sich noch andere Iren zu den Germanen; sie rodeten die Wälder aus, legten Kirchen und Klöster an und erzählten dem lauschenden Volke von dem Sohne Gottes. Ihr Wirken hatte aber keinen dauernden Erfolg, weil sie versäumten, ihren Gründungen eine feste Ordnung zu geben. 2. Bonisatius. Das wurde erst anders, als die Angelsachsen, die von den Sendboten des Papstes Gregor desgroßen bekehrt waren, Glaubensboten nach Deutschland sandten. Der bedeutendste Missionar unter ihnen wurde Winfried. Er stammte aus einer reichen Familie, die in Südengland Besitzungen hatte. Der Pater wollte aus dem begabten ©ohne einen hohen königlichen Beamten machen. Winfried aber fand an dem Treiben der Welt feine ^reude, er sehnte sich nach der Stille des Klosters, wo er sich dem Studium der heiligen Schriften ungestört widmen konnte. Nach langem Sträuben gab der Vater' dem inneren Drange des Sohnes nach; dieser wurde wirtlich ein Geistlicher und fand durch die Gewalt und Innigkeit feiner Predigten später viele Anhänger. Trotzdem fand er keine Befriedigung in seinem Berufe; es erfaßte ihn eine Unruhe, die sich erst dann legte, als der Entschluß in ihm reifte, seinen Brüdern über der Nordsee das Evangelium zu bringen. Er verließ Vaterland, Amt und Eltern und fuhr in das Land der O st s r i e f e n. Drei Jahre wirkte er hier mit Eifer und Energie, und boch hatte er keinen Erfolg; benn die Friefen waren ein trotziger Menschenschlag, der im Kampfe mit dem Meere zu Festigkeit und Zähigkeit erzogen worden war. Außerdem lebten sie mit den Franken auf dem Kriegsfuße. Da aber die Franken die Missionare unterstützten, so sahen die Friesen auch diese als ihre Feinde an. Winfrieb sah die Erfolglosigkeit seines Strebens ein, verließ beshalb das Friesenlanb und suchte sein Vaterlanb wieber aus. Aber es duldete ihn nicht lange in seiner Heimat. Diesmal ging er den Rhein auswärts, prebigte und bekehrte unter den O st franken und lernte die Erfolge und Mißerfolge der irischen Missionare kennen. Da reiste in ihm der Gedanke, der jedenfalls schon lange in seiner Seele geschlummert hatte, daß die germanischen christlichen Gemeinden nur dann aus Fortbestand zu rechnen hätten, wenn sie sest zusammengeschlossen und dem Oberhaupte der römischen Kirche, dem Papste, unterstellt würden. Er reiste nach Rom und wurde hier vom Papste gnädig aufgenommen. Er erhielt den Namen Bonifatius, wurde zum Bischof ernannt und mußte dem Statthalter Christi auf Erden schwören, die germanischen
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