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1. Teil 2 - S. 42

1912 - Leipzig : Freytag
auf; Eberhard, der einst die Reichskleinodien zu Ottos Vater gebracht hatte, verband sich mit Ottos älterem Stiefbruder Thankmar. Die Aufrührer würden besiegt; Thankmar fanb bei der Erstürmung der Eresburg seinen Tod, und Eberhard erhielt Verzeihung. Nach kurzer Zeit brach jedoch ein zweiter Ausstand aus. Diesmal trug einen großen Teil der Schulb Ottos jüngerer Bruder Heinrich; er war ein ehrgeiziger Jüngling und trachtete selbst nach der Königskrone. Im Verein mit Eberharb von Franken und Giselbert von Lothringen glaubte er, sein Ziel zu erreichen; aber das Glück blieb den Waffen der Königlichen treu. Bei Anbernach errangen sie einen Sieg; die beiben Herzöge kamen um, und Heinrich unterwarf sich und würde begnadigt. Trotzbem empörte er sich wieber; er stiftete eine Verschwörung an, die den Zweck haben sollte, Otto bei der Feier des Osterfestes im Dom zu Queblinburg zu ermorden. Die Verschwörung wurde aber entdeckt, und die meisten Verschworenen wurden gefangen genommen. Viele der Schuldigen wurden hart bestraft, Heinrich erhielt strenge Kerkerhaft. Jetzt wachte sein Gewissen auf; er erkannte feine schweren Verbrechen und beschloß, ein besserer Mensch zu werden. Es gelang ihm, aus dem Kerker zu entkommen. In: Bnßgewande warf er sich seinem Bruder Otto im Dom zu Frankfurt am Main zu Füßen und erhielt Verzeihung. Fortan war er Ottos treuester Anhänger. Diese Kämpfe hatten in König Otto die Erkenntnis reifen lassen, daß er die alten Stammesherzöge nicht wie seine Beamten behandeln könne, wenn sie nicht näher mit seiner Familie verbunden würden. Deshalb setzte er jetzt zu Herzögen Männer ein, die mit ihm verwandt waren, und von denen er annehmen durste, daß sie den Eid der Treue halten würden. Bayern bekam sein Bruder Heinrich, nach Schwaben schickte er seinen Sohn Ludolf, und Herzog der Lothringer würde bcr Franke Konrab, der mit feiner Tochter vermählt war. Die Herzogtümer Franken und Sachsen verwaltete Otto selbst; erst später setzte er über die treuen Sachsen seinen Freunb Hermann Billuug. Außerbem beschränkte der König die Macht bcr neuen Herzöge; sie mußten überall die früheren königlichen Güter herausgeben, und königliche Beamte, die Pfalzgrafen, wachten über ihre Hanblungen. Auch belehnte Otto schon jetzt viele Bischöfe und Abte mit Länbereien, die einst Herzögen gehört hatten. 3. Otto erwirbt Italien und sein zweiter Kampf mit den Herzögen. Nach der Beseitigung der alten Stammessürsten wandte Otto das deutsche Schwert nach außen. — Nach dem Aussteifen der Karolinger in Italien ging es daselbst drunter und drüber. Im Süden suchten die Araber die Herrschaft des Kaisers von Konstantinopel zu beseitigen, und im Norden trachtete der Markgraf B e r e.n g a r v o n I v r e a nach der Königskrone. Der junge König von Italien war plötzlich gestorben. Da riß Berengar die Macht an sich und suchte die Witwe des Königs mit seinem Sohne zu vermählen, um aus diese Weise ein Anrecht aus den Thron zu gewinnen. Adelheid aber sträubte sich gegen den neuen Ehebund. Da ließ sie Berengar aus ein Schloß am Gardasee gefangen fetzen. Mit Hilfe eines treuen Mönchs gewann sie aber die Freiheit wieder, flüchtete nach dem festen Canossa und rief von hier Ottos Beistand an. Nichts kam dem deutschen Könige
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