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1. Teil 2 - S. 68

1912 - Leipzig : Freytag
68 Schwaben; die Welfen aber stellten Otto Iv., den Sohn Heinrichs des Löwen, zum Könige auf. So hatte das Deutsche Reich zwei Herrscher, zwischen ihnen mußte das Schwert entscheiden. Der Papst trat auf die Seite der Welfen und belegte Philipp mit dem Banne; denn er hatte mit Angst das Wachsen der staufischen Macht gesehen. Trotzdem siegte Philipp und hätte Otto völlig verdrängt, wenn er nicht plötzlich von Otto von Wittelsbach ermordet worden wäre (1208). So war der Welfe nun Alleinherrscher. Aber er verfeindete sich bald mit dem Papste, so daß dieser Friedrichii., den Sohn Heinrichs Vi., zum Gegenkönig aufstellte und uach Deutschland schickte. Friedrich war zwar noch jung, aber sein kluges und gewandtes Auftreten gewann ihm alle Herzen. Otto wurde besiegt; er starb verlassen und vergessen ans der Harzburg. e) F r i e d r i ch Ii. 1215—1250. Friedrich hatte die Pläne seines Großvaters und seines Vaters geerbt. Sein hoher Sinn träumte von einer Weltherrschaft. Die Wurzeln seiner Macht suchte er aber in Italien. Das rauhe Deutschland konnte ihm nicht gefallen. Seinem Erblande in Süditalien wandte er die größte Sorgfalt zu. Hier schuf er einen Staat, der unserm jetzigen Staatswesen sehr ähnlich sah. Das Lehnswesen wurde abge-schafft: die Beamten wurden auf ihren Beruf vorbereitet und für ihre Dienste mit Geld bezahlt. Sie konnten jeden Tag entlassen werden, wenn sie nicht ihre Pflicht erfüllten. Damit verschwand auch das Vasallenheer. Der Kaiser warb seine Soldaten an und hielt sie immer unter der Fahne. Er schuf also das erste stehende Heer. Dadurch wuchs seine Macht gewaltig. Zur Bezahlung seiner Beamten und zur Unterhaltung seines Heeres brauchte der Kaiser Geld, deshalb führte er Stenern ein. Die Gesetzgebung lag in den Händen des Kaisers; die Beamten hatten nur seinen Willen auszuführen. Friedrich Ii. hatte dem Papste versprochen, einen Krenzzug zu unternehmen. Bis jetzt hatte er aber dazu noch feine Zeit gefunden; der innere Ausbau seines Reiches war ihm wichtiger. Endlich gab er dem Drängen des Papstes nach. Kaum war der Kaiser in See gegangen, so brach unter seinem Heere die Pest aus. Er kehrte um und landete wieder in Italien. Gregor Ix. ergrimmte, er meinte, es sei nur ein Vorwand, und belegte den Kaiser mit dem Banne. Doch dieser kehrte sich nicht daran, rüstete von neuem und führte den Krenzzug aus. Er war der erfolgreichste; denn den Christen wurden alle heiligen Stätten überlassen. Als Friedrich wieder nach Italien kam, trieb er die Schlüsselsoldaten des Papstes aus seinem Reiche und schloß mit Gregor Frieden. Danach ging er nach Deutschland. Aus einem Reichstage setzte er seinen Sohn Konrad zu seinem Vertreter ein und erließ Bestimmungen über den Landfrieden. Damit wurden die Kämpfe für diejenigen Tage untersagt, an denen Jesus gelitten hatte. Den Fürsten räumte der Kaiser das Erb-, Münz-, Zoll- und Befestigungsrecht ein. Sie wurden somit in ihren Gebieten selbständige Herrscher. Das Emporkommen der Städte dagegen suchte der Kaiser zu unterdrücken. Während er wieder nach Italien zog, brachen wilde Mongolen st ämme ans Rußland in das Deutsche Reich ein. Bei Liegnitz (1241) stellte sich ihnen der Herzog
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