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1. Teil 2 - S. 132

1912 - Leipzig : Freytag
Ii. Die Rettung der Protestanten durch Gustav Adolf. 1. Ter Schwedische Krieg 1630—1635. a.) Gustav Adolfs Siegeszug bis B r e i t e u f e l d. Noch ehe der Kaiser seinen Feldherrn entlassen hatte, erstand ihm im Norden ein neuer Feind. Der Schwedenkönig Gustav Adolf war auf deutschem Boden gelandet. — Im achtzehnten Lebensjahre war er zur Regierung gekommen; er hatte ein Land erhalten, in dem der Adel herrschte. Der junge König brach dessen Macht und suchte dann Schweden zum führenden Staate des Nordens zu machen. Zugleich sollte die Ostsee ein schwedisches Meer werden. Deshalb führte Gustav Adolf mit Dänemark, Rußland und Polen Krieg; in den Kämpfen eroberte er den südlichen Teil Schwedens und die Küstenländer der Ostsee. Nur Preußen und Pommern waren noch nicht in seiner Macht. Nun führte er feiu kriegsgeübtes Heer nach Deutschland. Er wollte deu Protestanten helfen, seinem Reiche die deutsche Ostseeküste erobern und den Kaiser bestrafen; denn dieser hatte die Verwandten des Königs, die Herzoge von Mecklenburg, vertrieben und seine Gesandten, die auf dem Frieden zu Lübeck für die Herzöge sprechen sollten, schroff abweisen lassen. Am 6. Juli 1630 landete Gustav Adolf mit 13000 Mann auf der Insel Usedom; Das Heer war zwar klein, aber es war im Kriege erprobt und wurde vou dem besteu Feldherrn geführt. Unter den Soldaten herrschten Zucht, Ordnung und Frömmigkeit; Plünderungen und Ausschweifungen wurden nicht geduldet; kamen sie doch einmal vor, so hielt der König ein strenges Strafgericht. In kurzer Zeit waren die Truppen des Kaisers ans Pommern und Mecklenburg vertrieben, überall wurden die Schweden als die Befreier begrüßt. In der Hofburg zu Wieu spottete man zwar über den Winterkönig; die Protestanten aber atmeten auf, denn sie wußten, daß nun ihre Not ein Ende hatte. Nicht so dachten die evangelischen Fürsten. Nur unter Drohungen ließ sich der alte Herzog vou Pommern zu einem Bündnisse bewegen, und die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen wollten von dem Fremdling überhaupt nichts wissen. Sie fürchteten sich vor der Rache des Kaisers; denn sie meinten, Gustav Adolf würde ebenso geschlagen werden wie einst der Dänenkönig. Nur die Stadt Magdeburg, der Fürst von Hessen-Kassel und Bernhard von Weimar stellten sich auf die Seite der Schweden. Abb. 48. Gustav Adolf, König von Schweden. (Gemälde von A. van Dyck. Nach einer Photographie von Franz Hanfstaengl in München.)
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