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1. Teil 3 - S. 13

1912 - Leipzig : Freytag
13 geschah, zeigte er die „eisernen Zähne". Plötzlich erschien er mit 600 Reitern vor dem Tore und verlangte Einlaß. Aber die Berliner leisteten der Aufforderung keine Folge; sie griffen vielmehr zu den Waffen, läuteten die Sturmglocken und besetzten die Wälle. Doch plötzlich war der Kurfürst unter ihnen und schlug die Empörung nieder. Nun führte er den Schloßbau schnell zu Ende; im Jahre 1451 bezog er das Gebäude und machte Berlin zur Haupt- und Residenzstadt des Kurfürstentums. Die Städter aber sahen bald ein, daß kein Stand innerhalb des Staates eine Sonderstellung einnehmen darf, wenn dieser gedeihen soll. Nachdem Friedrich den Trotz der Städter gebrochen hatte, suchte er den märkischen Adel durch Gründung des S ch w a n e n o r d e n s sittlich zu fördern. Die Mitglieder, die von adeliger Herkunft sein mußten, hatten zu geloben, den Gottesdienst fleißig zu besuchen, sich gegenseitig zu unterstützen und ein sittenreines Leben zu führen. — Für Vergrößerung seines Gebietes trug Friedrich ebenfalls Sorge. Im Jahre 1455 kaufte er die Neumark von dem Deutschen Ritterorden zurück, die einst Kaiser Sigismund verpfändet hatte. — Friedrich legte 1470 die Regierung nieder mit» zog sich nach Franken zurück. Über seinem Leben hatte der Wahlspruch gestanden: „Bete und arbeite!" Als Kurfürst folgte ihm sein Bruder Albrecht. 7. Albrecht Achilles 1470-1486. Albrecht war ein echter Ritter; von Jugend auf hatte er sich im Gebrauche der Waffen geübt. Turnier und Schlacht waren ihm die liebste Beschäftigung. Bei einem Ritterspiel in Augsburg hob er 17 Kämpfer aus dem Sattel. Ein alter Schriftsteller meldet von ihm, daß es in Deutschland keinen Winkel gebe, den er nicht im Schmucke der Waffen betreten hätte. Wegen seiner Tapferkeit und seines Mutes wurde er Achilles genannt. Auch zeichnete sich der Kurfürst durch feine Sitten und anmutiges Benehmen aus. So war es erklärlich, daß er an den unwissenden Bürgern und an dem rohen Adel der Mark keinen Gefallen fand. Bei einem Feste, das ihm die Stadt Stendal gab, ließ er deren Vertreter unbeachtet am Kamine stehen. Später aber erkannte Albrecht, daß unter der rauhen Außenseite der Märker ein guter Kern verborgen lag. Seine Tochter Barbara war mit dem Herzog Heinrich von Krossen vermählt. Als dieser starb, glaubte Albrecht ein Erbanrecht auf dessen Länder 511 haben. H ans von Sag an aber, des Herzogs nächster Verwandter, erhob ebenfalls Ansprüche. So mußte das Schwert entscheiden. Albrecht demütigte Hans von Sagan und gewann das Herzogtum Krossen. In der damaligen Zeit hatten die Fürsten die Gewohnheit, ihren Besitz unter ihre Erben aufzuteilen; eine Zerstückelung der Länder war die Folge davon. Albrecht suchte das zu verhüten; deshalb erließ er im Jahre 1473 ein besonderes Gesetz, das A ch il l e i s ch e H a us g e s e tz. Darin wurde bestimmt: das Kurfürstentum Brandenburg erbt sich stets ungeteilt auf den ältesten Sohn fort; Ansbach und Bayreuth erhalten der zweite und der dritte Sohn; die andern Kinder werden mit Geld abgefunden. Das Gesetz hatte für Brandenburg eine große Bedeutung;
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