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1912 -
Leipzig
: Freytag
- Autor: Donat, Friedrich
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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von Savoyen und der Herzog von Marlborongh, die beiden bedeutendsten Feldherren der damaligen Zeit, verfochten die Sache des Kaisers. Trotzdem gewannen die Franzosen Vorteile in den spanischen Niederlanden und am Rhein. Erst nach der Vereinigung der englisch-holländischen Armee mit den Truppen Eugens wandte sich das Glück auf die Seite der Verbündeten. Es kam im Jahre 1704 bei Hochstedt zur Schlacht; die Franzosen wurden derart geschlagen, daß sie sich aus Süddeutschland über den Rhein zurückzogen. Die preußische Infanterie unter Leopoldvondeffau errang sich in dem Kampfe unsterblichen Ruhm. — Darauf trennten sich die beiden Feldherren.
Marlborongh verdrängte die Franzosen aus den Niederlanden, und Eugen schlug sie 1706 bei Turin so aufs Haupt, daß sie Oberitalien räumen mußten. Abermals leisteten die preußischen Truppen das Beste; der Oberbefehlshaber bezeugte es öffentlich, indem er bekannte: „Der Fürst von Anhalt hat mit seinen Truppen bei Turin abermals Wunder gewirkt." — Die Niederlagen hatten die Franzosen so erschöpft, daß Ludwig sich gezwungen fühlte, Friedensverhandlungen einzuleiten. Sie hatten jedoch keinen Erfolg, da die Bedingungen der Verbündeten zu hart waren. So mußte noch einmal das Schwert feine Arbeit verrichten. Eugen und Marlborongh vereinigten sich abermals in den Niederlanden und besiegten die Franzosen völlig bei Mal-plaquet. Jetzt war Ludwig unter allen Umständen zum Frieden bereit. Da traten plötzlich unerwartete Ereignisse ein, die Ludwigs gesunkenen Mut wieder aufrichteten. Die Engländer waren des Krieges überdrüssig und riefen ihren Feldherrn vom Kriegsschauplätze ab. Außerdem starb 1711 plötzlich Kaiser Josef I., der feit 1705 den Thron innegehabt hatte. Sein Bruder wäre also nun Kaiser und zugleich Herrscher von Spanien geworden. Das aber mußte verhütet werden. Deshalb schlossen England, Holland und Preußen mit Ludwig den Frieden zuutrecht im Jahre 1713. Die spanischen Länder wurden geteilt. Ludwigs Enkel bestieg als Philipp V. denspanischen Königsthron; die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel und die Insel Sardinien fielen an Österreich. England erhielt Gibraltar. Int Jahre 1714 erkannte der Kaiser Karl im Frieden zu Rastatt die Bedingungen an; damit endigte der Spanische Erbfolgekrieg.
Abb. 10. Prinz Eugen ü. Savoyen.
(Aus Seidlitz, Allgemeines historisches Porträtwerk. Verlag von Friedrich Bruckmann, München.)