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1. Teil 3 - S. 124

1912 - Leipzig : Freytag
124 hatte sich von seiner Niederlage noch nicht erholt. So mußte Österreich den großen Entscheidungskampf allein wagen. An der Spitze einer starkes Armee drang der Erzherzog Karl bis an den Inn vor. Er teilte aber seine Truppen, so daß Napoleon Gelegenheit fand, mit der alten gewohnten Schnelligkeit die einzelnen Heerhaufen zu schlagen und den Erzherzog selbst bei Regensburg aus das linke Donauufer zu drängen. Die Österreicher zogen sich nach Böhmen zurück. Poleon aber führte seine Truppen in Sturmesschritt am rechten Donauufer nach Wien, wo er schon im Mai siegesstolz einzog. Unterdessen hatte auch der Erzherzog Karl sein Heer aus Böhmen nach Wien geführt und war bereit, dem Gegner die Hauptschlacht anzubieten. Napoleon ließ Brücken über den Fluß schlagen, um die Truppen in die weite Ebene des Marchfeldes führen zu können. Endlich hatte ein Teil der Franzosen das linke Ufer gewonnen. Sofort griffen die Österreicher an; es entbrannte die mörderische Schlacht bei Aspern und Eßlingen. Schon wollte Napoleon zum kräftigen Stoß ausholen, um die feindlichen Linien zu zerreißen, als er die Botschaft erhielt, daß seine Reserven nicht eingreifen könnten, weil geschickt geleitete Steinschiffe seine Brücken zertrümmert hatten. Infolgedessen ging für Napoleon die Schlacht verloren. Leider nutzte der Erzherzog seinen Sieg nicht aus. Dadurch gewann Napoleon Zeit, neue Brücken zu schlagen und sein Heer zu verstärken. So kam es im Juli bei Wagram zur Entscheidungsschlacht, die mit einer Niederlage der Österreicher endigte. Kaiser Franz schloß mit Napoleon den Frieden zu Wien: er verlor große Ländergebiete und ungefähr 4 Millionen Untertanen. Außerdem mußte Österreich der Festlandssperre beitreten. — Nach dem Frieden wurde Metternich der Leiter des österreichischen Staates; das Ziel seiner Politik war, von jetzt ab zu Frankreich in freundschaftliche Beziehung zu treten. So war es Napoleon möglich, einen lang gehegten Wunsch durchzusetzen, nämlich sich mit einem alten Herrschergeschlechte Europas durch Heirat zu verbinden. Er trennte sich von seiner Gemahlin Josephine und schloß 1810 mit Maria Luise, der Tochter Kaiser Franzi., eine zweite Ehe, die in Paris mit unbeschreiblicher Pracht gefeiert wurde. Im nächsten Jahre schenkte Marie Luise ihrem Gemahl einen Sohn, der sogleich den stolzen Titel „König von Rom" erhielt. Im Frieden zu Preßburg hatte Österreich Tirol an -Bayern- abtreten müssen. Trotz aller Bemühungen war es den: Könige von Bayern doch nicht gelungen, sein Regiment bei dem treuen und starken Bergvolke beliebt zu machen. Als deshalb Österreich die Kriegsfahne entrollte, erhoben sich sogleich die Tiroler unterandreashofer, dem Sandwirt von Passeier, und nahmen bei Innsbruck Bayern und Franzosen gefangen. Sogleich drang ein neues Heer von Salzburg aus in die Berge vor; Blut und Grausamkeiten bezeichneten seinen Weg. Am Jselberge wurde es aber unter schweren Verlusten zurückgedrängt. Nach dem Frieden von Wien setzte Napoleon ein neues Heer gegen die Tiroler in Bewegung; nun mußten sie die Waffen strecken, da sie von dem Kaiserhause im Stiche gelassen wurden. Andreas Hofer rettete sich in das Gebirge und verbrachte qualvolle Tage und Nächte in einer verlassenen Sennhütte. Leider fand sich unter seinem Volke ein Verräter. Mitten im Winter stieg ein Trupp Soldaten den Berg
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